Mittlerweile 80 Tote bei Brandkatastrophe in Kalifornien

Vor mehr als einer Woche brachen die schweren Brände in Kalifornien aus - und noch immer steigt die Zahl der Todesopfer. Inzwischen gibt es auch erste Berechnungen zu den geschätzten Feuerschäden.
dpa |
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Das Feuer gilt jetzt schon als das tödlichste und zerstörerischste in der Geschichte des Westküstenstaates.
Joel Angel Juarez/ZUMA Wire/dpa 11 Das Feuer gilt jetzt schon als das tödlichste und zerstörerischste in der Geschichte des Westküstenstaates.
Donald Trump spricht mit Jody Jones, der Bürgermeisterin von Paradise, das von den Waldbränden zerstört wurde.
Evan Vucci/AP/dpa 11 Donald Trump spricht mit Jody Jones, der Bürgermeisterin von Paradise, das von den Waldbränden zerstört wurde.
Unfassbare Flammengewalt: Die Frontscheibe eines VW Käfer ist durch die Hitze des Camp-Feuers geschmolzen.
Paul Kuroda/ZUMA Wire/dpa 11 Unfassbare Flammengewalt: Die Frontscheibe eines VW Käfer ist durch die Hitze des Camp-Feuers geschmolzen.
Überreste von ausgebrannten Wohnhäusern in der Stadt Paradise.
Noah Berger/AP/dpa 11 Überreste von ausgebrannten Wohnhäusern in der Stadt Paradise.
Freiwillige Rettungskräfte suchen in den Trümmern von Häusern, die dem "Camp"-Feuer zum Opfer gefallen sind, nach menschlichen Überresten.
Terry Chea/AP/dpa 11 Freiwillige Rettungskräfte suchen in den Trümmern von Häusern, die dem "Camp"-Feuer zum Opfer gefallen sind, nach menschlichen Überresten.
Wie aus einem Horrorfilm: Ein bei den kalifornischen Waldbränden ausgebranntes Auto wird in der Nacht von einem patrouillierenden Feuerwehrfahrzeug beleuchtet.
Paul Kuroda/ZUMA Wire/dpa 11 Wie aus einem Horrorfilm: Ein bei den kalifornischen Waldbränden ausgebranntes Auto wird in der Nacht von einem patrouillierenden Feuerwehrfahrzeug beleuchtet.
Paradise als Hölle: Ein ausgebrannter Pkw, Trümmer, ein einsamer Kaminschlot.
Barbara Munker/dpa 11 Paradise als Hölle: Ein ausgebrannter Pkw, Trümmer, ein einsamer Kaminschlot.
Mitglieder der California Army National Guard machen bei der Suche nach Leichen in abgebrannten Häusern eine Pause.
John Locher/AP/dpa 11 Mitglieder der California Army National Guard machen bei der Suche nach Leichen in abgebrannten Häusern eine Pause.
Die Brände in Kalifornien haben bereits Hunderte Quadratkilometer Wald verkohlt, Tausende Häuser zerstört - und sind noch lange nicht eingedämmt.
Zhao Hanrong/XinHua/dpa 11 Die Brände in Kalifornien haben bereits Hunderte Quadratkilometer Wald verkohlt, Tausende Häuser zerstört - und sind noch lange nicht eingedämmt.
Nachdem David Castro (29) und sein dreijähriger Sohn Harlan ihr Haus im sogenannten "Camp"-Feuer verloren haben leben sie jetzt teilweise im Auto von Freunden oder in Notunterkünften.
Barbara Munker/dpa 11 Nachdem David Castro (29) und sein dreijähriger Sohn Harlan ihr Haus im sogenannten "Camp"-Feuer verloren haben leben sie jetzt teilweise im Auto von Freunden oder in Notunterkünften.
Der Ort Paradise nördlich von Sacramento gleicht nach dem "Camp"-Inferno einer Geisterstadt. An der Zugangsstraße warnen Grundstücksbesitzer Plünderer vor Diebstählen.
Hector Amezcua/Sacramento Bee/dpa 11 Der Ort Paradise nördlich von Sacramento gleicht nach dem "Camp"-Inferno einer Geisterstadt. An der Zugangsstraße warnen Grundstücksbesitzer Plünderer vor Diebstählen.

Los Angeles - Die verheerenden Waldbrände in Kalifornien haben Milliardenschäden angerichtet und inzwischen mindestens 80 Menschen das Leben gekostet. Allein im Norden des US-Bundesstaates starben nach Angaben der kalifornischen Brandschutzbehörde bisher 77 Menschen infolge des Feuers.

Noch immer werden Hunderte Menschen vermisst: Ihre Zahl sank aber von mehr als 1200 Menschen auf 993, wie die Zeitung "San Francisco Chronicle" berichtete. Im Süden Kaliforniens starben den Behörden zufolge drei Menschen. Die Risikoanalysenfirma Risk Management Solutions (RMS) schätzte allein den versicherten Schaden, den die beiden Brände anrichteten, auf 9 bis 13 Milliarden US-Dollar (7,9 bis 11,4 Milliarden Euro).

Die Brände waren vor mehr als einer Woche ausgebrochen. Besonders schwer wütete das sogenannte "Camp Fire" im Norden Kaliforniens. Das Feuer um den besonders stark betroffenen Ort Paradise nördlich von Sacramento war am Montag zu 65 Prozent unter Kontrolle. Das Feuer gilt jetzt schon als das tödlichste und zerstörerischste in der Geschichte des Westküstenstaates. Bisher breitete es sich der Behörde Calfire zufolge auf 607 Quadratkilometern Fläche aus, das entspricht rund zwei Dritteln der Fläche Berlins. Mehr als 11.000 Häuser wurden zerstört, mehrere Hundert beschädigt.

Noch immer werden viele Menschen dort vermisst. Die Zahl der Todesopfer könnte daher noch weiter steigen. Der Sheriff des betroffenen Bezirks Butte County, Kory Honea, hatte am Wochenende die Menschen aufgerufen, sich zu melden, wenn sie in Sicherheit sind. Viele Menschen waren den Behörden zufolge wegen ausgefallener Mobilfunknetze nicht zu erreichen.

Im Süden Kaliforniens hatte in den vergangenen Tagen das sogenannte "Woolsey"-Feuer nahe Los Angeles Verwüstung verursacht und rund 1500 Häuser zerstört. Darunter waren auch viele Villen von Prominenten im Küstenort Malibu. Das Feuer war am Montag zu 94 Prozent eingedämmt und damit fast komplett unter Kontrolle.

Mit den Nachwirkungen der Brände wird Kalifornien aber lange zu kämpfen haben. Nach RMS-Schätzungen beläuft sich der versicherte Schaden des "Camp"-Feuers auf 7,5 bis 10 Milliarden US-Dollar (6,5 bis 8,7 Milliarden Euro), beim "Woolsey"-Feuer sind es demnach 1,5 bis 3 Milliarden US-Dollar (1,3 bis 2,6 Milliarden Euro). Mit einberechnet sind dabei Schäden an Gebäuden, Fahrzeugen, aber auch Einnahmeausfälle für jene, deren Geschäfte zerstört wurden, oder zusätzliche Wohnkosten für Menschen, deren Häuser abgebrannt sind.

Die Firma mahnte, angesichts des Klimawandels müssten sich Versicherer, politische Entscheider und Hausbesitzer auf häufigere und zunehmend schwere Waldbrände einstellen.

US-Präsident Donald Trump hatte am Wochenende Kalifornien besucht - und zwar die Gegend um den Ort Paradise, der vom Feuer größtenteils zerstört wurde. Trump dankte den Rettungskräften und sagte Kalifornien Unterstützung zu. Er machte das Forstmanagement für die schlimme Lage verantwortlich. Auf die Frage, ob der Klimawandel eine Ursache sei, sagte er, es gebe mehrere Faktoren. Derzeit scheine aber das Forstmanagement ein "sehr großes Problem" zu sein. Experten hatten eine lange Dürre, verdorrte Vegetation und extreme Winde als Ursachen für das Ausmaß der Brände genannt.

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