Mit Mundschutz nach Mekka: Der beschwerliche Weg der Pilger
RIAD - Es war kein leichter Weg, den die Mekka-Pilger zurücklegen mussten, um gestern auf dem Berg Arafat beten zu können: Heftige Regenfälle, Überschwemmungen und die Angst vor der Schweinegrippe haben die Wallfahrt heuer stark erschwert.
Rund 2,5 Millionen muslimische Pilger aus aller Welt haben sich auf dem Berg Arafat in Saudi-Arabien versammelt – in den Vorjahren waren es knapp drei Millionen. Die Gebete auf dem Berg gelten als Höhepunkt der großen Wallfahrt. Viele Pilger trafen erst mit Verspätung an den heiligen Stätten ein. In Saudi-Arabien starben bei schweren Überschwemmungen mindestens 77 Menschen. Pilger waren keine unter den Toten, aber der Regen erschwerte das Vorankommen.
Außerdem geht die Angst vor der Schweinegrippe um: Vier Pilger starben bereits an dem H1N1-Virus, bei 68 weiteren Pilgern haben die saudischen Ärzte die Krankheit festgestellt. Einige Pilger trauten sich nur mit Mundschutz zum Gebet am Berg Arafat.
Der „Hadsch“, die mehrtägige Wallfahrt, ist eine religiöse Pflicht, die jeder Muslim mindestens einmal in seinem Leben erfüllen muss. Nach einem Besuch der Kaaba, dem zentralen Heiligtum des Islams, und der Großen Moschee in Mekka ziehen die Gläubigen zu dem etwa 25 Kilometer entfernten Berg Arafat. Mit dem Ruf „Da bin ich“ bitten sie Gott um Vergebung. Nach stundenlangem Gebet und Meditation auf dem Gipfel des Berges machen sich die Pilger auf den Rückweg.
