Mit Google Earth Flüchtlinge beobachten

Internet-Nutzer können demnächst einen Blick ins Zentrum eines Flüchtlingslagers werfen oder dessen Wasserversorgung studieren. Das neue Programm ist eine Variation von Google Earth.
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Mit dem Internet-Programm möchte das UNHCR auf seine Arbeit aufmerksam machen
NZ-Screenshot Mit dem Internet-Programm möchte das UNHCR auf seine Arbeit aufmerksam machen

Internet-Nutzer können demnächst einen Blick ins Zentrum eines Flüchtlingslagers werfen oder dessen Wasserversorgung studieren. Das neue Programm ist eine Variation von Google Earth.

Einen neuen, bislang ungekannten Blick auf die Flüchtlingsnot eröffnet das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR zusammen mit Google ab sofort im Internet. Google Earth Outreach, das am Dienstag in Genf vorgestellte Web-Programm, basiert auf dem Satellitenbilderprogramm Google Earth und dem Kartendienst Google Maps und gibt mit Zusatzinformationen einen detaillierten, vielfältigen Überblick über Flüchtlingskrisen weltweit sowie Hilfsprogramme. Internet-Nutzer können so einen virtuellen Besuch im Flüchtlingslager, etwa im Tschad, unternehmen.

Mit dem neuen Internet-Dienst können das UNHCR und andere humanitäre Organisationen ihre Arbeit für Millionen Flüchtlinge und Binnenvertriebene in abgelegenen Weltregionen besser veranschaulichen und planen, wie das Hilfswerk mitteilte. Internet-Nutzer können vom heimischen PC aus einen Blick ins Zentrum eines Flüchtlingslagers werfen, sich die Schule eines Lagers oder dessen Wasserversorgung ansehen. Zum Start der Kooperation gibt das UNHCR neue Einblicke in die Flüchtlingsnot im Tschad (mit Darfur), in Kolumbien und im Irak.

Koordination von Hilfsorganisationen

Mit der Nutzung von Google Earth für ihre Zwecke folgt das UNHCR dem Beispiel anderer wohltätiger Organisationen. Nach einem Bericht von «Spiegel online» haben bereits Greenpeace, das Jane-Godall-Institut und Unicef eigene Daten in dem Programm verlinkt. Demnach könne im «Ebenen»-Menü der Software die Kategorie «Globales Denken» ausgewählt werden und dann auf sogenannten «Hotspots» weiterführende Informationen, Videos, Interviews und Vorher-Nachher-Satellitenfotos der Organisationen aufgerufen werden. Das UNHCR möchte das Programm zudem als Hilfsmittel verwenden, um seine Arbeit besser mit anderen Hilfsorganisationen zu koordinieren. Zudem sollen so Vertriebene in Grenzgebieten schneller erfasst werden. Das neue Kartographie-Programm ermögliche es, die Situation der Flüchtlinge und die Arbeit von Hilfswerken in der ganzen Welt bekanntzumachen, sagte der stellvertretende UN-Hochkommissar für Flüchtlinge Craig Johnstone. «Indem wir unsere Arbeit in ihrem geografischen Zusammenhang zeigen, können wir die Herausforderungen, denen wir uns am Ort gegenübersehen, und unsere Lösungen plastisch darstellen.» Nach UNHCR-Angaben haben mittlerweile 350 Millionen Personen «Google Earth» auf ihrem Computer installiert. (nz/dpa)

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