Terrorverdacht nach tödlicher Messerattacke in Nizza

Nur zwei Wochen nach dem brutalen Anschlag auf einen Lehrer wird Frankreich wieder Ziel von mutmaßlich terroristischer Gewalt. Und es traf Nizza, wo es bereits 2016 eine schwere Attacke gab.
dpa |
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Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, spricht nach der Messerattacke in der Kirche Notre-Dame in Nizza zu Medienvertretern.
Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, spricht nach der Messerattacke in der Kirche Notre-Dame in Nizza zu Medienvertretern. © Eric Gaillard/Pool Reuters/AP/dpa
Nizza

Nach einer tödlichen Messerattacke in Nizza hat die Pariser Anti-Terror-Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen.

Dabei gehe es unter anderem um den Vorwurf des M

ords in Verbindung mit einem terroristischen Vorhaben, bestätigte die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Bürgermeister Christian Estrosi sagte, es seien in der Kirche Notre-Dame in der Innenstadt mindestens zwei Menschen getötet worden. Ein weiterer Mensch wurde schwer verletzt, wie er dem Nachrichtensender BFMTV sagte. Staatschef Emmanuel Macron wolle nach Nizza kommen. Die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete unter Berufung auf Polizeikreise von drei Toten.

Laut Estrosi wurde der mutmaßliche Angreifer festgenommen. Er habe "Allahu akbar" ("Gott ist groß") gerufen.

Die Polizei riet, den Bereich zu meiden. Innenminister Gérald Darmanin bestätigte einen Polizeieinsatz in der Innenstadt von Nizza. Im Ministerium gebe es eine Krisensitzung.

Darmanin hatte mehrfach von einer hohen Terrorgefahr im Land gewarnt. Erst vor zwei Wochen war ein Lehrer in einem Vorort von Paris enthauptet worden. Das Verbrechen hatte im ganzen Land Entsetzen ausgelöst. Es waren Zehntausende auf die Straße gegangen, um sich solidarisch zu zeigen.

Nizza wurde bereits 2016 von einem Terroranschlag erschüttert, dabei starben 86 Menschen.

© dpa-infocom, dpa:201029-99-127159/6

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4 Kommentare
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  • Ach so am 29.10.2020 19:24 Uhr / Bewertung:

    Und es gab noch 2 weitere Orte, (u.a. Avignon) in denen der Terror zugeschlagen hat . Das einst so freiheitliche Frankreich mutert zu einem Staat, in dem sich die Bürger bald nicht mehr trauen, bestimmte Wahrheiten auszusprechen, die Menschen Angst haben, dass Fanatiker ihnen dasselbe antun. Frankreich gibt mittlerweile zu, zu lange der Radikalisierung und der immer lauter werdenden Forderungen nach einem Staat nach deren mittelalterlichen Denkmustern, tatenlos zuzusehen .Dazu gehört es auch, dass best. Religionen glauben, andere richten (leider wörtlich gemeint) zu dürfen. Falsch verstandene Toleranz führte zu solchen Auswüchsen. Auch wir bekommen immer mehr diese Probleme und die von Politik geforderte Toleranz (Gewalt wird immer nur in einer Ecke vermutet) kann uns bald ähnliche Verhältnisse bescheren. Alles runterspielen, als Einzelfälle zu bezeichnen ändert daran nichts und hilft weder den einheim. Bürgen noch denen, die gekommen, aber sich bestens integriert haben.

  • Berger am 30.10.2020 13:39 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Ach so

    In Avignon wars aber Identitärer, also ein Rechtsextremist. Das potentielle Opfer war ein Tunesier, der von dem rechtsextremen Schwachkopf für etwas angegriffen wurde, mit dem er gar nichts zu tun hat.
    Das ist dann auch falsch verstandene Toleranz?

    "Alles runterspielen, als Einzelfälle zu bezeichnen ändert daran nichts und hilft weder den einheim. Bürgen noch denen, die gekommen, aber sich bestens integriert haben."

    Aber ihnen alle Straftaten und Anschläge erst mal pauschal in die Schuhe zu schieben, auch wenn sie gar nicht von ihnen begangen wurden, das soll helfen? Vielleicht sollte dann erst mal akzeptiert werden, dass der OEZ-Attentäter ein Rassist und Rechtsextremist der "politisch unkorrekten" Sorte und begeisterter AFD-Anhänger war. Und kein Muslim. Das wäre mal ehrliche Aufarbeitung, mit der man in bestimmten Kreisen zuerst anfangen sollte.

  • Giesinger Britt am 31.10.2020 14:11 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Berger

    @Ach so, @Berger: Was macht Sie beide so sicher, dass nicht etwa eine Regierung hinter den Verbrechen steht?

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