Microsoft lichtet Straßen ab

Nach Google schickt jetzt Software-Riese Microsoft Autos mit 360-Grad-Kameras los. Ein Vorab-Einspruch der Bewohner ist nicht möglich
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Sie gehören mittlerweile zum Straßenbild: Pkw mit Navteq-Kameras für Microsofts Straßenfotos.
dapd Sie gehören mittlerweile zum Straßenbild: Pkw mit Navteq-Kameras für Microsofts Straßenfotos.

Nach Google schickt jetzt Software-Riese Microsoft Autos mit 360-Grad-Kameras los. Ein Vorab-Einspruch der Bewohner ist nicht möglich

Unterschleißheim/Nürnberg - Erst Google, jetzt Microsoft: Der US-Konzern will – gutes Wetter vorausgesetzt– ab Montag Autos durch die Straßen schicken, um über 50 deutsche Städte Haus für Haus zu fotografieren. Den Anfang machen Nürnberg, Fürth und Erlangen, weiter soll es in Augsburg und München gehen.

Die Spezialfahrzeuge, ausgestattet mit 360-Grad-Kameras, sollen – grob geschätzt – 150.000 Streckenkilometer ablichten. Das Datenmaterial will Microsoft zusammen mit dem Kartenunternehmen Navteq verarbeiten.

Unklar ist bisher, wie Microsoft mit Einsprüchen von Bürgern umgeht, die nicht wollen, dass ihr Haus im Internet zu sehen ist. Anders als Google bietet das Unternehmen keinen Vorab-Widerspruch an. „Wir sind natürlich mit den Datenschützern im Gespräch und versuchen, eine Lösung zu finden”, sagt Olivier Blanchard, bei Microsoft Deutschland für das Onlinegeschäft zuständig.

Öffentlicher Streit ist programmiert – aber das nimmt Microsoft angesichts der Möglichkeiten, die neue Kartendienste bieten, in Kauf. Die mobile Internetnutzung wächst derzeit auch in Deutschland mit zweistelligen Raten. Für die mobile Nutzung sind solche interaktiven Kartendienste geradezu ideal, denn wer unterwegs ist, der sucht vor allem eines: Orientierung. Sei es eine gute Pizzeria, eine Apotheke oder ein Schuhgeschäft.

Diese Möglichkeit lizenzieren Google und Microsoft auch an Dritte, gegen Gebühr oder gegen Werbeplätze – etwa an Portale für die Wohnungssuche.
Google, bisher der Vorreiter beim Geschäft mit Panoramafotos, zeigt bereits, wohin die Reise gehen dürfte: Die in der Google-Software Android eingebaute Navigation bietet nicht nur eine Kartenansicht, um Autofahrer und Fußgänger zu lotsen, sondern bettet Richtungsangaben gleich in „Hybridansichten” ein, bei denen in einem 3D-Modus sowohl das Straßennetz benannt wird als auch die umliegenden Häuser und Plätze fotografisch abgebildet werden. Der Nutzer sieht so, an welcher Ecke er abbiegen muss – ob da nun eine Schule, ein Café oder aber eine Apotheke liegt.

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