Michael Jacksons Arzt vor Gericht: "Ich bin unschuldig"

Gegen eine Kaution von 75.000 Dollar war er wieder ein freier Mann: Gut ein halbes Jahr nach Michael Jacksons Tod stand erstmals dessen Leibarzt Conrad Murray vor einem Richter. Er beteuert seine Unschuld.
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Conrad Murray auf dem Weg zum Gericht
AP Conrad Murray auf dem Weg zum Gericht

LOS ANGELES - Gegen eine Kaution von 75.000 Dollar war er wieder ein freier Mann: Gut ein halbes Jahr nach Michael Jacksons Tod stand erstmals dessen Leibarzt Conrad Murray vor einem Richter. Er beteuert seine Unschuld.

Gut ein halbes Jahr nach dem Tod von Michael Jackson hat sein angeklagter Leibarzt die Vorwürfe vor Gericht zurückgewiesen. Der Kardiologe Conrad Murray plädierte am Montagnachmittag (Ortszeit) zum Beginn seines Prozesses in Los Angeles auf nicht schuldig.

Der Arzt ist wegen Totschlages angeklagt, weil er Jackson starke Medikamente verschrieb. Ihm drohen bis zu vier Jahren Gefängnis. Die nächste Anhörung ist für den 5. April geplant. Murray hat zugegeben, dem an Schlafstörungen leidenden King of Pop kurz vor dessen Tod das Narkosemittel Propofol und andere Beruhigungsmittel verabreicht zu haben, um ihm zum Einschlafen zu verhelfen.

Hohe Kaution

Aber nichts von dem hätte Jackson töten dürfen, erklärte der Arzt. Die Anklage dagegen wirft ihm vor, "ohne die nötige Vorsicht und Umsicht" vorgegangenen zu sein, als er Jackson Propofol verabreichte. Der 56-Jährige wurde zwar von Polizisten vorgeführt, musste aber keine Handschellen im Gerichtssaal tragen. Gegen eine Zahlung von 75.000 Dollar Kaution kam er wieder auf freien Fuß. Das ist das Dreifache der Beträge, die normalerweise bei Totschlagsverdacht hinterlegt werden müssen.

Der Arzt muss zwar zunächst nicht ins Gefängnis, darf aber nach Anordnung des Richters Keith Schwartz nicht mehr Medikamente wie in Jacksons Fall verschreiben. "Ich will nicht, dass jemandem Beruhigungsmittel geben", sagte der Richter. Nach Angaben von Staatsanwältin Trina Bell wollen die kalifornischen Behörden die Zulassung Murrays entziehen. Dies würde sich aber nur auf den Staat auswirken.

Murray will wieder arbeiten

Der Kardiologe war der Letzte, der Jackson lebend sah. Er stand seit dem plötzlichem Tod am 25. Juni im Zentrum der Ermittlungen. Damals bereitete sich der 50-jährige Jackson auf eine Serie von Comeback-Konzerten in London vor. Der Mediziner schloss für die mit 150.000 Dollar (110.000 Euro) dotierte Stelle bei Jackson seine Praxen in Houston und Las Vegas, um sich voll auf die Betreuung Jacksons zu konzentrieren und ihn auf Reisen zu begleiten. Am Montag kündigte Anwalt Ed Chernoff an, dass sein Mandant seine Praxen wiedereröffnen wolle.

Jacksons Familie spricht von Mord

Jacksons Familie, die ebenfalls im Gerichtssaal war, wiederholte ihren Mordvorwurf. Seine Schwester Latoya erklärte nach der Anhörung, sie glaube, dass ihr Bruder ermordet worden und nicht nur Murray an seinem Tod beteiligt gewesen sei. Sie werde bis zur Aufklärung weiterkämpfen. In einem Prozess dürften Experten mit Aussagen über den Einsatz von Propofol zu Wort kommen. Unter anderem muss geklärt werden, ob es sich um grobe Fahrlässigkeit handeln kann, wenn das Mittel in einem Privathaushalt verabreicht wird. Üblicherweise wird es in Krankenhäusern eingesetzt.

AP

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