Mein erstes Mal mit Nicolas

„Carla und Nicolas. Die wahre Geschichte“: Frankreichs Première Dame Carla Bruni legt überraschend eine sehr offene Biografie vor. Das Magazin „Le Point“ hat schon mal erste Auszüge gedruckt – und die haben’s in sich.
Mon Dieu, das ging mal schnell. Im Februar erst hat die Hochzeit von Ex-Model Carla Bruni (40) und Staatschef Nikolas Sarkozy (53) Frankreich in einen Taumel zwischen Begeisterung und Verblüffung versetzt. Und prompt kann man sie schon nachlesen: „Carla und Nicolas. Die wahre Geschichte“. Ausgeplaudert, mais oui, von der First Lady selbst.
Die Sängerin, Ex-Geliebte von Mick Jagger, Kevin Costner und US-Milliardär Donald Trump, hat ihre Bekenntnisse ganz ungeniert zwei Journalisten in die Feder diktiert. „Ganz und gar unzensiert“ sei das Buch, das jetzt in den Handel kommt, versichern die Autoren. Und so druckte das Magazin „Le Point“ schon mal erste Auszüge – und die haben’s in sich. „Er hat mich mit seinem Aussehen, seinem Charme und seiner Intelligenz verführt“, verrät Carla Bruni-Sarkozy über ihren Mann, und geizt nicht mit Details: Am ersten Abend habe er sie nur bis zur Tür gebracht. Die darauffolgende Nacht hätten sie aber schon in Brunis Haus verbracht, „unter dem Glasdach ihres Schlafzimmers“.
"Fünf oder sechs Gehirne auf einmal"
Den klugen Kopf des Staatschefs findet seine Frau offenbar besonders sexy: „Er hat fünf oder sechs Gehirne auf einmal“, formuliert sie, und alle seien „bemerkenswert durchblutet“. Dabei war sie nach eigenen Angaben „auch früher nicht mit Dummköpfen zusammen. Aber er, Nicolas, ist sehr, sehr schnell.“ Sie offenbar auch – beim Ärgern unliebsamer Rivalinnen. Bei einem Rundgang durch die Gemächer im Elysée-Palast mit der attraktiven Justizministerin Rachida Dati (mit der Sarkozy mehrmals gesehen worden war) hätten die Frauen vor dem Bett des Präsidenten Halt gemacht: Bruni zu Dati: „Da drin hättest du wohl gern mal gelegen, wie?“
Kennengelernt hat sich das Paar am 13. November 2007 wenige Tage nach der Scheidung Sarkozys von Cécilia Ciganer- Albeniz bei einem Blind Date, das der Pariser Werbezar Jacques Séguela arrangierte. Fortan balzte der Präsident wie ein verliebter Pfau öffentlich um die schöne Italienerin herum. Zum Entsetzen vieler Franzosen ließ sich das Pärchen allerorten turtelnd ablichten, jede Nachrichtensendung beherrschte die Grande Amour zwischen dem Staatschef und der „maliziösen Männerfresserin“, wie die linke „Liberation“ die Bruni betitelte.
Doch seit das Paar sich am 2. Februar das Ja-Wort gab, tritt Carla diskret und elegant auf, bezaubert die Franzosen, und britische Medien jubeln sie gar zur „Prinzessin der Herzen“ hoch. Nach einer aktuellen Ifop-Umfrage für das regierungsnahe „Journal du Dimanche“ sind 68 Prozent der Landsleute zufrieden damit, wie Carla ihre neue Rolle ausfüllt. 64 Prozent meinen, sie repräsentiere Frankreich gut im Ausland. Selbst die „Liberation“ ist umgeschwenkt und nennt Carla nun „die Geheimwaffe des Präsidenten“.
So erstaunt es dann gar nicht so sehr, dass die Franzosen nicht im Geringsten konsterniert auf die Plauderfreudigkeit ihrer First Lady reagieren: Das Buch hat keinerlei Entrüstung ausgelöst. Selbst der konservative „Figaro“ widmete einen freundlichen Artikel und niemand empört sich, dass Carla (deren dritte CD am 21. Juli in die Läden kommt) nicht daran denkt, ihren Beruf als Sängerin aufzugeben. Nur keine Live-Konzerte mag sie mehr geben, solange Nicolas im Amt ist – aber darauf sei sie ohnehin nicht wild. „Wenn Madonna in ihrem Alter bald auf Tournee geht, habe ich noch Zeit.“
I. Kleber