Mehr Zusammenhalt: Die Starken sind wir

Neue Zukunftsstudie zeigt: Die Deutschen wollen mehr Zusammenhalt - nicht nur zu Zeiten einer Fussball-WM. Die Deutschen wünschen sich ein neues bürgerliches Wir-Gefühl.
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Zusammen feiern: Public Viewing zur Fußball-WM
dpa Zusammen feiern: Public Viewing zur Fußball-WM

HAMBURG I - Neue Zukunftsstudie zeigt: Die Deutschen wollen mehr Zusammenhalt - nicht nur zu Zeiten einer Fussball-WM. Die Deutschen wünschen sich ein neues bürgerliches Wir-Gefühl.

In Krisenzeiten ist kein Platz mehr für Egoisten - die Deutschen wünschen sich ein neues bürgerliches Wir-Gefühl. Die neueste Wertestudie des Zukunftsforschers Horst W. Opaschowski wurde gestern in Hamburg vorgestellt. 2000 Personen ab 14 Jahren wurden repräsentativ nach ihren Wertorientierungen und Lebensgewohnheiten gefragt.

Mit Sicherheit mehr Freiheit: „Die Deutschen suchen materielle Sicherheit und zugleich soziale Geborgenheit, auch wenn sie dabei Einbußen an persönlicher Freiheit und Unabhängigkeit hinnehmen müssen“, so Opaschowski. Die Sicherheit (80 Prozent) ist wichtiger als die Freiheit (64 Prozent).

Das mitmenschliche Vertrauen wächst wieder: Die Bundesbürger trauen der Politik immer weniger – aber sich selbst immer mehr zu. Die wichtigsten Erziehungsziele sind Selbstvertrauen (70 Prozent) und Vertrauen (60 Prozent). Nachgeordnet sind Eigenschaften wie Durchsetzungsvermögen (54 Prozent) und Kritikfähigkeit (49 Prozent).

Vom Ich zum Wir: Es zeichnet sich ein Wandel vom Ich zum Wir im Alltagsverhalten ab. Für das persönliche Wohlfühlen ist das Zusammensein mit dem Partner sowie mit Kindern und Familie wichtig. Die Bundesbürger sind sich einig: „Wir müssen mehr zusammen halten“ (Männer 85 und Frauen 90 Prozent).

Neue Lust auf Familie: Die neue Familie ist eine Gemeinschaft mit starken Bindungen, in der mehrere Generationen füreinander sorgen. Zusammenhalt und Geborgenheit zeichnen die familiäre Lebensqualität aus. 74 Prozent der Bevölkerung lehnen die Aussage: „Meine persönlichen Freizeitinteressen sind mir wichtiger als Heiraten und eine Familie gründen“ ab.

Keine Hilfeleistung ohne Gegenleistung: Wer sich helfen lässt, muss bereit sein, ein Mindestmaß an Gegenleistung zu erbringen. Helfer wollen sich nicht ausnutzen lassen. „Ich helfe dir, damit auch du mir hilfst“, sagt jeder zweite Bundesbürger.

Vision Bürgergesellschaft: Viele Menschen in Deutschland sind von den wirtschaftlichen und sozialen Versprechen der Politik enttäuscht. 87 Prozent der Bürger denken, dass die Politiker mehr am Machterhalt als am Wohl der Bürger interessiert ist.

Mehr informell als institutionell: Hilft dir selbst, bevor der Staat dir hilft – institutionelle Hilfeleistungen haben im Alltagsleben der Bevölkerung eine viel geringere Bedeutung als die spontane Hilfe vor der Haustür oder um die Ecke.

Fazit: „Die Starken sind wir.“ Die Zukunftstendenz: Der Familiensinn wächst. Der Gemeinsinn bürgert sich wieder ein.

Simone Schellmann

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