Mehr Polizei am Berliner Alexanderplatz

Ein Jahr nach der tödlichen Attacke auf Jonny K. verstärkt die Berliner Polizei noch einmal ihre Präsenz am Alexanderplatz.
dpa |
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Ein Jahr nach der tödlichen Attacke auf Jonny K. verstärkt die Berliner Polizei noch einmal ihre Präsenz am Alexanderplatz. Neben den normalen Streifen sollen dort wochentags von 9.00 bis 22.00 Uhr künftig sechs zusätzliche Beamte im Einsatz sein.

Berlin - "Wir versprechen uns davon, dass wir das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung stärken", sagte Polizeisprecher Stefan Redlich am Samstag und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht des "Tagespiegels". "Uns geht es darum, ansprechbar zu sein und Präsenz zu zeigen." Unterdessen musste die Polizei an diesem Wochenende gleich mehrmals am Alexanderplatz eingreifen.

Das Konzept, das am 4. November in Kraft treten soll, ist nach Redlichs Worten eine Reaktion auf die positiven Erfahrungen mit dem sogenannten Kontaktmobil. Der zusätzliche Funkwagen ist seit dem Angriff auf Jonny K. regelmäßig am Alexanderplatz im Einsatz.

Während das neue sechsköpfige "Direktionskommando" an den Wochentagen bereits von Polizeipräsident Klaus Kandt gebilligt wurde, wird eine Verstärkung der Kräfte am Wochenende nach Redlichs Angaben noch geprüft. Der Vorschlag lautet, dass samstags und sonntags zehn Beamte zusätzlich bis 5.00 Uhr am Alexanderplatz Streife fahren. Weil sie dafür aus anderen Direktionen abgezogen werden müssten, gibt es laut "Tagesspiegel" aber noch Abstimmungsbedarf.

Jonny K. starb am 14. Oktober 2012 nach Tritten und Schlägen an Gehirnblutungen. Die Prügelattacke in der Nähe des Alexanderplatzes gegen ihn und einen Freund hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst. Sechs junge Männer wurden zu Haftstrafen verurteilt, die aber noch nicht rechtskräftig sind.

Die Zahl der Strafanzeigen am Alexanderplatz ist seit damals deutlich zurückgegangen. Dem Zeitungsbericht zufolge gab dort es von Januar bis September 3941 Anzeigen - 192 weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Gleich mehrfach musste die Polizei an diesem Wochenende am Alexanderplatz eingreifen. So kam es in der Nacht zum Sonntag vor einem Tanzclub zu einer Schlägerei, bei der drei Menschen verletzt wurden: Ein Mann erlitt einen Schädelbasisbruch, zwei andere wurden durch Messerstiche leicht verletzt. Ein Türsteher hatte einer sechsköpfigen Gruppe den Zutritt zu dem Club verwehrt. Zwei der Abgewiesenen zogen ein Messer, woraufhin sich mehrere andere Personen einmischten, die zum Teil mit Schlagstöcken bewaffnet waren.

Auch in der Nacht zum Samstag gab es einen Zwischenfall. Im U-Bahnhof Alexanderplatz geriet ein 35-Jähriger mit einer Gruppe von Jugendlichen aneinander. Der 35-Jährige bedrohte sie mit einem Messer. Anschließend wurde er von der Gruppe verfolgt und stürzte ins Gleisbett, von wo er mit Steinen um sich warf. Er traf vier Jugendliche und eine unbeteiligte Passatin - nennenswert verletzt wurde aber offenbar niemand.

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