Medienwächter: „Tatort Internet“ kein Jugendschutz-Verstoß

Die RTL-II-Reihe „Tatort Internet“ verstößt nicht gegen die Jugendschutzbestimmungen. Zu diesem Ergebnis ist die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) nach einer „kritischen, intensiv geführten Diskussion“ über die ersten drei Folgen gekommen.
von  Abendzeitung
Stephanie zu Guttenberg, Frau des Bundesverteidigungsministers, moderiert die Sendung "Tatort Internet"
Stephanie zu Guttenberg, Frau des Bundesverteidigungsministers, moderiert die Sendung "Tatort Internet" © dpa

MÜNCHEN - Die RTL-II-Reihe „Tatort Internet“ verstößt nicht gegen die Jugendschutzbestimmungen. Zu diesem Ergebnis ist die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) nach einer „kritischen, intensiv geführten Diskussion“ über die ersten drei Folgen gekommen.

Die Sendung sei trotz berechtigter Zweifel an der Gestaltung aus jugendschutzrechtlicher Sicht nicht zu beanstanden, teilte der KJM- Vorsitzende Wolf-Dieter Ring am Donnerstag in München mit.

„Dabei muss berücksichtigt werden, dass die gesellschaftliche Diskussion über sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen - leider – zu unserem Alltag gehört und auch gehören muss“, betonte Ring. Er begrüßte, dass die Gefahren des sexuellen Missbrauchs im Internet durch diese Sendung nun „noch ein Stück weit breiter diskutiert wird“ und neue Zielgruppen erreicht. In „Tatort Internet“ will RTL II mit Hilfe einer Schauspielerin, die in die Rolle minderjähriger Chatter schlüpft, möglichen Triebtätern im Netz auf die Schliche kommen.

Die Kommission für Jugendmedienschutz ist Teil der Landesmedienanstalten. Ihre Aufgabe ist es, „Medieninhalte aufgrund ihres Gefährdungspotenzials zu beurteilen und deren öffentliche Verbreitung zu regeln“. „Tatort Internet“ wurde demnach auf die Einhaltung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags und die Frage geprüft, welche Wirkung die Sendung auf minderjährige Zuschauer ausüben kann. Auch die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) beschäftigt sich zur Zeit mit der RTL-II-Sendereihe; sie setzt sich aus den Direktoren und Präsidenten der 14 Landesmedienanstalten zusammen.

dpa

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