Mauerreste in Berlins Bernauer Straße drohen einzustürzen

BERLIN - Jahrzehntelang stand der Name «Bernauer Straße» als Symbol für die Teilung der Stadt Berlin. Noch heute stehen dort Originalreste der Mauer - doch die sind inzwischen so brüchig, dass sie jederzeit nachgeben könnten.
Die original erhaltene Berliner Mauer in der Bernauer Straße, über Jahrzehnte Symbol der deutschen Teilung, bröckelt. «Rein rechnerisch könnte die Mauer jede Sekunde zusammenfallen. Die Standfestigkeit der Sperrelemente ist nicht mehr gewährleistet», sagte der Direktor der Mauer-Stiftung, Axel Klausmeier, am Mittwoch in Berlin. Die frühere Grenz- sowie Hinterlandmauer aus Beton von jeweils 200 Metern Länge wurden mit Bauzäunen abgesperrt. Sie sollen ab 2011 saniert werden.
Die Mauer verlief von 1961 bis 1989 genau an der östlichen Häuserfront der Straße. Die Häuser gehörten zum Osten, der Bürgersteig zum Westen. An der Berliner Mauer starben nach wissenschaftlichen Erkenntnissen insgesamt 136 Menschen.
Obwohl die Sanierung für die Mauer in der Bernauer Straße im Bezirk Mitte noch aussteht, soll im April auf dem früheren Todesstreifen der erste Abschnitt der künftigen Mauer- Erinnerungslandschaft für Besucher eröffnet werden. Zum 50. Jahrestag des Mauerbaus will die Stadt die derzeitige Gedenkstätte im Grenzstreifen mit Millionenaufwand erweitern.
Das Projekt Bernauer Straße ist Teil eines Gesamtkonzepts zum Gedenken an die Mauer. Auch an anderen Orten der Hauptstadt wie der East Side Gallery, dem Brandenburger Tor sowie am Checkpoint Charlie wird an die Teilung Berlins erinnert. (dpa)