Massenpanik in Kambodscha: 387 Tote, mehr als 755 Verletzte

Hunderte Tote und Verletzte: Das Wasser-Fest, mit dem in Kambodscha das Ende des Monsuns traditionell groß gefeiert wird, endet in einer fürchterlichen Katastrophe. Auf einer Brücker eingepfercht, geraten tausende Menschen in Panik.
von  Abendzeitung
Bei einer Massenpanik in Kambodscha sterben mindestens 387 Menschen
Bei einer Massenpanik in Kambodscha sterben mindestens 387 Menschen © dpa

PHNOM PENH - Hunderte Tote und Verletzte: Das Wasser-Fest, mit dem in Kambodscha das Ende des Monsuns traditionell groß gefeiert wird, endet in einer fürchterlichen Katastrophe. Auf einer Brücker eingepfercht, geraten tausende Menschen in Panik.

Da werden sofort Erinnerungen wach an die tödliche Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg im vergangenen Juli: Bei einer Massenpanik in Kambodscha sind bei einem Wasserfestival mindestens 387 Menschen tot getrampelt worden. Mehr als 755 Menschen wurden verletzt, viele von ihnen schwer.

Es sind grauenhafte Bilder, die das kambodschanische Fernsehen gestern von den schrecklichen Ereignissen am Vorabend zeigte: Verrenkte und gekrümmte Körper sind aufeinander gestapelt, doch es sind nicht nur Tote darunter. Verzweifelt schreiend strecken die Verletzten den Hilfskräften die Hände entgegen. Die Helfer versuchen die Überlebenden zwischen den Toten hervorzuziehen.

Der Boden ist am nächsten Morgen übersät mit hunderten von Schuhen, Wasserflaschen und Plastikarmbändern. Eine Leiche treibt im Fluss Bassac, an dem die Kambodschaner in der Hauptstadt Phnom Penh noch Stunden zuvor das Ende der Regenzeit feiern wollten.

Noch wird untersucht, was zu der Massenpanik auf der Brücke führte. Doch aus Zeugenaussagen ergibt sich ein erstes Bild. Offenbar fielen rund zehn Festbesucher, die über der Brücke zu einer Insel gehen wollten, auf der ein Konzert stattfand, plötzlich in Ohnmacht. In dem Gedränge brach Panik aus. Aus der Panik entwickelte sich eine Massenflucht, bei der viele Menschen zu Boden gerissen wurden und nicht mehr in der Lage waren, aufzustehen.

„Ich war geschockt und dachte, ich sterbe noch an Ort und Stelle", erinnerte sich die 27-jährige Chea Srey Lak, die von der Menge zu Boden gerissen wurde. Irgendwie gelang ihr noch die Flucht, aber eine etwa 60 Jahre alte Frau, die neben ihr lag, sei von Hunderten zu Tode getrampelt worden. „Diejenigen, die stark genug waren, konnten fliehen, aber Frauen und Kinder sind gestorben“, berichtete die am Bein und der Hand verletzte Frau im Calmette Hospital. Die meisten Opfer erstickten oder erlagen ihren inneren Blutungen.

Die Brücke und die Aufgänge zu ihr waren mit zahlreichen Leichen übersät. Unzählige Menschen wurden auch von der Brücke gedrängt und stürzten in das Wasser.

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