Massenmörder Breivik: Zum ersten Mal vor Gericht
Der norwegische Massenmörder Anders Behring Breivik muss zum ersten Mal vor Gericht. Er soll sich zu den Haftbedingungen und der Verlängerung der Untersuchungshaft äußern.
Oslo – Der norwegische Massenmörder Anders Behring Breivik soll bei seinem ersten öffentlichen Auftritt vor Gericht nur kurz zu Wort kommen. Wenige Stunden vor dem Haftprüfungstermin in Oslo (11.00 Uhr) sagte ein Justizsprecher am Montagmorgen im Rundfunksender NRK, Breivik werde sich ausschließlich zu den Haftbedingungen und der Verlängerung der Untersuchungshaft um weitere zwölf Wochen äußern dürfen.
Der 32-jährige Rechtsradikale und Islamhasser hatte am 22. Juli bei zwei Anschlägen auf der Insel Utøya und im Osloer Regierungsviertel 77 Menschen ermordet. Nach Angaben seiner Anwälte will er den Gerichtstermin nutzen, um die Motive für sein Verbrechen zu erklären. Im Osloer Amtsgericht werden 170 Journalisten und zahlreiche Angehörige von Opfern sowie Überlebende der Anschläge als Zuhörer erwartet.
Hinterbliebene hatten am Wochenende in einer gemeinsamen Erklärung gegen einen von Medien erzeugten „Zirkus“ um Breivik protestiert. Der Prozessauftakt zu dem Massenmord ist für den 10. April 2012 geplant. Das Urteil soll im Sommer vor dem ersten Jahrestag der Anschläge fallen. Bis Dezember wird ein rechtspsychiatrisches Gutachten zur Zurechnungsfähigkeit Breiviks erwartet. Der Täter ist geständig, bereut sein Verbrechen aber nicht.