Maschseemörder kommt in die Psychiatrie

Der Mörder einer 44 Jahre alten Prostituierten muss auf unbestimmte Zeit in die Psychiatrie. Im Prozess um den Maschseemord verurteilte das Landgericht Hannover den 25-Jährigen außerdem zu einer zwölfjährigen Haftstrafe.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Hannover - Der von Gewaltfantasien getriebene Drogenkranke hat nach Überzeugung der Richter die Frau aus Ibbenbüren in Nordrhein-Westfalen in seiner Wohnung erstochen. Danach zerstückelte er sein Opfer und warf es in den See. Auslöser soll gewesen sein, dass die 44-Jährige sich über seine rechtsradikalen Ansichten lustig gemacht hat.

Der Angeklagte habe aus Mordlust getötet, sagte der Vorsitzende Richter in der Begründung des Urteils wegen Mordes. Das Gericht stufte den 25-Jährigen aufgrund seiner schweren Persönlichkeitsstörung sowie seines Alkohol- und Drogenmissbrauchs als erheblich vermindert schuldfähig ein. Deshalb verhängte es keine lebenslange Haftstrafe.

Der junge Mann hatte in der Verhandlung das Verbrechen bestritten und seine Freundin als Täterin dargestellt. Die 37-Jährige beschuldigte als Zeugin jedoch den Angeklagten und sagte aus, unter Zwang bei der Beseitigung der Toten geholfen zu haben. Die Gewaltfantasien machten den 25-Jährigen zu einer tickenden Zeitbombe, betonte sie. Für die Tatzeit selber hat sie ein Alibi.

Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer eine lebenslange Haftstrafe gefordert. Der Verteidiger dagegen plädierte auf Freispruch aus Mangel an Beweisen oder wollte für den Fall einer Verurteilung das Geschehen als Totschlag gewertet wissen.

Im Prozess um das aufsehenerregende Verbrechen hatte ein psychiatrischer Sachverständiger dem Angeklagten eine schwere Persönlichkeitsstörung attestiert und von einem hohen Rückfallrisiko gesprochen. Er sei von Gewalt- und Tötungsfantasien besessen gewesen, die plötzlich zum Ausbruch gekommen seien. Der junge Mann habe sich seit langem gedemütigt gefühlt und dann impulsiv zu der Tat entschlossen.

Weitere extreme Gewalttaten seien jederzeit denkbar, sagte der Psychiater. In der Wohnung des Mannes hatten die Fahnder neben Messern und einer Armbrust auch ein Foto des norwegischen Mörders Anders Breivik gefunden.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.