"Mara Salvatrucha": Die gefährlichste Gang der Welt

Brutale Morde, Drogen, Waffen, Erpressung: Die "Mara Salvatrucha" ist gefürchtet – jetzt will Donald Trump die Bande "beseitigen."
von  Rosemarie Vielreicher
Die Gang-Mitglieder sind überall tätowiert. Oft finden sich die Buchstaben "M" und "S" als Zeichen für die Bande.
Die Gang-Mitglieder sind überall tätowiert. Oft finden sich die Buchstaben "M" und "S" als Zeichen für die Bande. © dpa

Ihre Killer sind am ganzen Körper tätowiert, auch am Kopf. Schmerzen kennen sie nicht, Skrupel genauso wenig: Opfern schießen sie ins Gesicht, Kinder töten sie mit Macheten. Keine andere Gang der Welt gilt als so gefährlich und brutal wie die "Mara Salvatrucha", auch MS-13 oder nur Mara genannt.

Die Bande tritt in Nord- und Lateinamerika auf und hat Zehntausende Mitglieder. El Salvador, Honduras, Mexiko und andere Staaten versuchen seit Jahren, die Bandenkriminalität in den Griff zu bekommen. Mit mäßigem Erfolg.

Einer will das nun schaffen: US-Präsident Donald Trump. Er twitterte: "Wir werden sie schnell beseitigen." Tatsächlich ist der US-Regierung nun ein Schlag gegen die MS-13 gelungen. Bei der "Operation Matador" wurden 39 Gang-Mitglieder in New York festgesetzt. Ein Mann wurde zudem auf Long Island wegen zweier Morde zu 40 Jahren Haft verurteilt, wie Daily News am Freitag berichtete.

Jugendbanden in den USA

Jugendbanden wie die "Mara Salvatrucha" oder die "Mara 18" haben ihren Ursprung in den USA. In den 80er Jahren schlossen sich mittelamerikanische Einwanderer in Los Angeles zusammen, um sich gegen die afroamerikanischen und asiatischen Banden zu behaupten.

Nach den Bürgerkriegen schoben die Behörden ab Mitte der 90er Jahre straffällige Mittelamerikaner in ihre Heimat ab. Dort breiteten sich die Gangs schnell aus. Als Schwerpunkt gilt El Salvador – eines der gefährlichsten Länder der Welt.

Die "Maras" beherrschen ganze Viertel, handeln mit Drogen und Waffen, schleusen Menschen in die USA und erpressen Schutzgeld. Sie sind für ihre grausamen Morde bekannt.

Daneben versuchen sie, neue Mitglieder zu rekrutieren. Wenn nötig mit Gewalt. Sie haben es vor allem auf Jugendliche abgesehen. Immer wieder bringen sie Kinder um, wenn sie sich nicht anschließen. In Honduras wurden 2014 vier Geschwister im Schlaf mit einer Machete umgebracht.

Brutale Aufnahmerituale

Die Aufnahmerituale sind nicht minder brutal. Während es oft heißt, ein Mord soll die Bedingung für die Zugehörigkeit sein, werden auch Prügel als Rituale genannt. Frauen werden meist vergewaltigt, um aufgenommen zu werden.

Wer sich der Gang anschließt, lebt gefährlich – und meist nicht lange: Es heißt, dass die meisten Mitglieder nicht älter als 30 Jahre alt werden, weil sie bei Bandenkriegen ums Leben kommen.

Donald Trump hat auch schon einen Schuldigen gefunden, der für die Ausbreitung der Gangs in den USA verantwortlich ist: "Die schwachen illegalen Einwanderungsgesetze der Obama-Regierung erlaubten es bösen MS-13-Gangs, sich in Städten überall in den USA zusammenzuschließen."

Die Vereinigten Staaten kämpften allerdings schon vor Trump gegen die Organisation, belegten sie mit Sanktionen und ließen Mitglieder vom FBI aufspüren. Die US-Regierung teilte 2012 mit: "MS-13 ist eine extrem gewalttätige und gefährliche Gang, die das Wohlergehen und die Sicherheit von US-Bürgern sowie von Ländern in ganz Mittelamerika bedroht."

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