Schwerverletzte nach zwei Einsätzen mit Polizeischüssen

Erneut haben Polizisten in Nordrhein-Westfalen bei Einsätzen zur Waffe gegriffen und Menschen verletzt. In zwei Fällen in Essen und in Ostwestfalen wird ermittelt.
dpa |
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Einsatzkräfte vor einer Häuserreihe in Essen, nachdem ein Polizist auf einen Mann schoss und ihn verletzte.
Einsatzkräfte vor einer Häuserreihe in Essen, nachdem ein Polizist auf einen Mann schoss und ihn verletzte. © Justin Brosch/ANC-NEWS/dpa
Enger

Bei zwei Einsätzen der Polizei in Nordrhein-Westfalen am Donnerstag sind zwei Männer schwer verletzt worden. Für einen 59-Jährigen, der im ostwestfälischen Enger durch Schüsse der Polizei am Bein verletzt worden war, bestand am Freitag Lebensgefahr. Der Mann hatte einen Brand gelegt. Ursächlich für seinen kritischen Zustand sei die "Schwere der Brandverletzungen", die er dabei erlitten habe, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Bielefeld mit.

In Essen schoss ein 37 Jahre alter Polizeibeamter bei einem Einsatz auf einen Einbrecher und verletzte ihn schwer. Wie die Staatsanwaltschaft in Essen und die Polizei in Bochum berichteten, war der 31-Jährige in ein Wohnhaus eingedrungen. Dort traf der Polizist auf den Mann. "Dieser hielt ein Beil in der Hand und kam damit auf den Beamten zu." Der Polizist habe mehrere Schüsse aus seiner Dienstwaffe abgegeben. "Der 31-Jährige wurde mehrfach getroffen, aber nicht lebensbedrohlich verletzt."

Der 31-Jährige sei ins Krankenhaus gebracht worden. Gegen ihn liege ein Haftbefehl wegen Wohnungseinbruchsdiebstahl vor, der aber außer Vollzug gesetzt sei. Der Einsatzablauf in Essen und die "Hintergründe bezüglich der Schussabgaben" sollten genau untersucht werden. Aus Neutralitätsgründen hat die Bochumer Polizei die Ermittlungen übernommen.

Der Mann hantierte mit einem Messer

In dem Fall in Enger im Kreis Herford war es am späten Abend zu dem Einsatz gekommen, weil der 59-Jährige Teile seines Doppelhauses in Flammen gesetzt hatte. Der Mann sei durch die Schussabgabe am Bein verletzt worden, schilderte ein Polizeisprecher. Die Verletzung sei als nicht lebensbedrohlich eingestuft worden. Wegen der schweren Brandverletzungen habe man im Krankenhaus in der Nacht Lebensgefahr gesehen und den 59-Jährigen in eine Spezialklinik verlegt.

Der Mann hatte laut Ermittlern während des Einsatzes in Ostwestfalen mit einem Messer hantiert. In der "Bedrohungslage" habe "mindestens ein Polizist" geschossen. Details wurden zunächst nicht genannt. Wie viele Schüsse abgegeben wurden, blieb am Tag nach dem Vorfall ebenfalls unbekannt. Bestandteil der Ermittlungen sind dem Polizeisprecher zufolge auch "mögliche psychische Vorerkrankungen" des 59-Jährigen sowie eine Motivlage womöglich im "familiären Umfeld". Zum Zeitpunkt des Vorfalls seien Familienmitglieder im Haus gewesen, die unverletzt blieben.

Beim Schusswaffengebrauch von Polizeibeamten hatte vor allem der Fall eines 16 Jahre alten Flüchtlings aus dem Senegal für großes Aufsehen gesorgt. Er war am 8. Augst in Dortmund von einem Polizisten mit einer Maschinenpistole erschossen worden. Die Frage ist, ob und wie der Jugendliche mit einem Messer auf die Beamten zugegangen war.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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