Mann erschießt drei Menschen - darunter wohl sein Sohn (6)

Im kleinen Örtchen Villingendorf in Baden-Württemberg werden drei Menschen erschossen. Die Polizei geht von einem Familiendrama aus - und fahndet mit mehr als 50 Beamten nach dem Täter. Es soll sich um den Vater des erschossenen Jungen handeln.
AZ/dpa |
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Etliche Streifenwagen stehen am Donnerstagabend am Tatort. Aktuell fahnden die Ermittler nach dem mutmaßlichen Täter (kleines Bild).
Polizei/Sdmg/Friebe/SDMG/dpa Etliche Streifenwagen stehen am Donnerstagabend am Tatort. Aktuell fahnden die Ermittler nach dem mutmaßlichen Täter (kleines Bild).

Villingendorf - Bei einem Familiendrama in Baden-Württemberg sind ein Mann, eine Frau und ein Sechsjähriger erschossen worden. Man gehe von einer Beziehungstat aus, sagte ein Sprecher der Polizei Tuttlingen am Freitag. Die Ermittler fahnden nach dem Vater des erschossenen Jungen. Der 40-jährige Kroate war am Vormittag auf der Flucht. Die Polizei startete eine öffentliche Fahndung mit Foto.

Frau kann sich aus Wohnung retten

Bei der Bluttat am späten Donnerstagabend gab es eine Überlebende: Der Mutter des Sechsjährigen gelang nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur die Flucht aus ihrer Wohnung, als der Mann zu schießen begann. In der Wohnung blieben ihr sechsjähriger Sohn, ein Mann (34 Jahre) und eine Frau (29) zurück - alle drei starben. Die beiden getöteten Erwachsenen sind laut Polizei Bekannte des Täters.

Der Mann und der Sechsjährige waren beim Eintreffen der Rettungskräfte bereits tot. Die in der Wohnung zurückgebliebene Frau starb während der ärztlichen Behandlung an ihren Verletzungen.

Die Polizei war seit dem Abend mit einem Großaufgebot im Einsatz. Die Lage in dem kleinen Ort mit rund 3.500 Einwohnern sei in der Nacht sehr unübersichtlich gewesen. Die Beamten konnten zunächst nicht ausschließen, dass sich der Täter noch in der Nähe aufhielt. Daher durften Nachbarn ihre Häuser nicht verlassen oder nach Hause gehen.

Auch auf der Autobahn 81 zwischen Stuttgart und Singen wurden Autos kontrolliert.

Sechsjähriger wurde am Tattag eingeschult

Unglaublich tragisch: Der Sechsjährige ist erst wenige Stunden vor der Tat eingeschult worden. Am Freitag wäre sein erster regulärer Schultag gewesen, bestätigte die Grundschule in Villingendorf. Die Mutter, die sich zu einer Nachbarin rettete, und ein Mann seien am Donnerstag mit dem Jungen zur Einschulung gegangen.

"Sowas haben wir in unserer Gemeinde noch nie erlebt und wollten es auch nie erleben. Ich bin fassungslos und bestürzt", sagte Bürgermeister Karl-Heinz Bucher (parteilos) am Freitag. Die Familie habe seit etwa einem halben Jahr in der beschaulichen Schwarzwaldgemeinde gelebt. Auffälligkeiten habe es nicht gegeben.

Informationen zum Gesuchten

Bei der gesuchten und dringend tatverdächtigen Person handelt es sich um den 40-jährigen Kroaten Drazen Dakic. Personenbeschreibung: Dunkle, kurze Haare, braune Augen und dünne Lippen. Er ist 1,77 cm groß und wurde zuletzt mit einer schwarzen, längeren Jacke bekleidet gesehen. Unterwegs ist er eventuell mit einem grünen Seat-Ibiza, welcher möglicherweise mit einem Kurzzeit-Kennzeichen mit KN-Zulassung versehen ist.

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