Mann (66) zückt Waffe im Kapitol

Schrecken in Washington: Ein 66-Jähriger aus Tennessee zückt am Sitz des US-Kongresses seine Waffe. Die Polizei reagiert sofort und schießt.
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Das Kapitol und das Weiße Haus waren unmittelbar nach dem Vorfall abgeriegelt worden.
dpa Das Kapitol und das Weiße Haus waren unmittelbar nach dem Vorfall abgeriegelt worden.

Washington - Ein Mann hat im Besucherzentrum des US-Kapitols in Washington mit einer Waffe auf einen Polizisten gezielt und damit einen Großalarm ausgelöst. Die Sicherheitsbeamten hätten den Mann daraufhin angeschossen, sagte Polizeichef Matthew Verderosa am Montag. Der Verdächtige wurde verletzt in ein Krankenhaus gebracht, wo er operiert wurde. Wie ein Polizeisprecher am späten Abend (Ortszeit) mitteilte, war sein Zustand kritisch, aber stabil.

Den Angaben zufolge handelt es sich um einen 66-Jährigen aus Tennessee. Er hatte am Nachmittag versucht, durch die Sicherheitskontrolle zu gehen. Als die Metalldetektoren anschlugen, habe er die Waffe gezogen, sagte Verderosa. Wie viele Polizisten daraufhin auf ihn geschossen hätten, sei noch unklar. Eine Frau, die in der Nähe stand, wurde durch Splitter leicht verletzt.

Der Mann sei der Polizei bereits bekannt gewesen, sagte Verderosa. Nähere Angaben wollte er nicht machen. Nach übereinstimmenden Berichten von US-Medien soll der 66-Jährige im vergangenen Oktober eine Sitzung des Repräsentantenhauses gestört haben. Er habe damals gerufen, er sei ein Prophet Gottes, hieß es in einem Bericht der Zeitung "USA Today". Daraufhin habe er das Gelände des Kongresses nicht mehr betreten dürfen. Der Sender NBC News berichtete, der 66-Jährige habe sich in einem Brief als Pastor bezeichnet.

Schon wieder peinliche Sicherheitspanne: Drohnen-Alarm am Weißen Haus

 

Offenbar kein terroristischer Hintergrund

 

Einen terroristischen Hintergrund schloss Verderosa nach der Tat am Montag indirekt aus. "Aufgrund erster Ermittlungen gehen wir davon aus, dass das die Tat eines Einzelnen war, der sich schon früher auf dem Gelände des Kapitols aufgehalten hat", sagte der Polizeichef. "Wir haben keinen Grund anzunehmen, dass es mehr war als eine kriminelle Tat."

Am Tatort sei eine Waffe sichergestellt worden. Polizisten untersuchten zudem das Auto des Verdächtigen, das in der Nähe gefunden wurde.

Das Kapitol und das Weiße Haus waren unmittelbar nach dem Vorfall abgeriegelt worden. Mitarbeiter und Besucher wurden aufgefordert, die Gebäude nicht zu verlassen. Im Stadtzentrum waren zahlreiche Sirenen zu hören. Die Abriegelungen wurden aber wenig später wieder aufgehoben.

Im Kapitol befindet sich der Kongress - also der Senat und das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten. Das Besucherzentrum liegt an der Ostseite des Gebäudes. Gäste müssen dort hindurch, wenn sie das Bauwerk besichtigen wollen.

In der Hauptstadt halten sich derzeit viele Touristen auf, weil Ferien sind. Im Garten des Weißen Hauses fand am Montag das traditionelle Ostereierrollen mit zahlreichen Kindern statt. Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle hatten die Veranstaltung am Vormittag eröffnet.

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