„Mama, das haben wir für dich getan“

Wie Walter und Peter, die Söhne von Altkanzler Helmut Kohl ihre Mutter Hannelore verehren – und wie wenig sie von ihrer Stiefmutter Maike Kohl-Richter halten
Michael Heinrich |
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Urlaub in Österreich: Hannelore und Helmut Kohl
dpa 2 Urlaub in Österreich: Hannelore und Helmut Kohl
Hier bei einer Festveranstaltung in Berlin.
dpa 2 Hier bei einer Festveranstaltung in Berlin.

 

Wie Walter und Peter, die Söhne von Altkanzler Helmut Kohl ihre Mutter Hannelore verehren – und wie wenig sie von ihrer Stiefmutter Maike Kohl-Richter halten

Berlin - Es war ein publikumswirksamer Auftritt: Peter und Walter, die beiden Söhne von Altbundeskanzler Helmut Kohl, ließen sich am Donnerstagabend im ZDF bei Markus Lanz aus. Es gab viel Altbekanntes über den Vater, Mutter Hannelore und Stiefmutter Maike – doch auch einen Knüller.

So soll Kohl Senior (82) nicht erst nach dem Freitod von Hannelore († 2001) ein Verhältnis mit seiner heutigen Gattin Maike Kohl-Richter gehabt haben, sondern bereits seit den 90er Jahren. Es ist natürlich kein Zufall, dass die Brüder diese Mutmaßung gerade jetzt äußern. Denn sie soll den Verkauf der Neuauflage des Buches von Peter Kohl fördern, dass dieser im Jahr 2002 über Hannelore Kohl geschrieben hat.

Sie hatten ein Verhältnis

Walter Kohl berichtete in der Talksendung, dass ihm einer der „engsten Vertrauten“ des Altkanzlers auf dessen 75. Geburtstagsfeier (2005) gesteckt habe, dass sein Vater seit den 90er Jahren mit Maike Richter „in einem Verhältnis“ war. Wohlwissend, welche Öffentlichkeitswirksamkeit die Äußerung dieses Verdachts hat – nämlich, dass Helmut Kohl während seiner Ehe mit Hannelore diese betrog – wiegelt Walter Kohl im gleichen Atemzug ab: „Das ist für mich heute gar kein Thema mehr.“ Und erklärt verschwurbelt weiter: „Das ist nämlich im Rückblick, und das ist eine große Veränderung auch in der eigenen Wahrnehmung, der eigenen Gefühlslage, jetzt einfach ein Teil der Realität geworden.“ Und weiter: „Das ist das Leben meiner Mutter und meines Vaters. Das ist nicht mein Leben. Da muss ich mich nicht zu äußern.“

Alles für die Mama

Zu anderen Dingen sind die beiden Brüder nicht so zurückhaltend – zum Beispiel machen sie aus der Verehrung für ihre tote Mutter ebenso wenig einen Hehl wie aus der Verachtung für ihre Stiefmutter. Peter und Walter wollen mit dem Buch – und mit dem aktuellen TV-Auftritt – die in ihren Augen zwielichtige Rolle von Maike Kohl-Richter aufdecken, auch indem sie Hannelore einen Kranz winden. Walter Kohl: „Wenn man so will, ist das heute Abend eine Demonstration ohne Fahnen und ohne Plakate für unsere Mutter, für Hannelore Kohl.“ Und: „Mama, das haben wir für dich getan.“

Ehefrau als Stalker?

Nichts dagegen scheinen die beiden für ihre Stiefmutter übrig zu haben, im Gegenteil. Peter Kohl rückt Maike Kohl-Richter in die Nähe einer Stalkerin. Er schildert die Berliner Wohnung der Frau als Hort eines Helmut-Kohl-Kultes voller Helmut-Kohl-Fanartikel. Peter Kohl: „Wie zum Zwecke der Heldenverehrung, wie man es vielleicht auch von Berichten über Stalker kennt.“ Ja, mehr noch. Die Kohl-Brüder fühlen sich von ihrer Stiefmutter abserviert, mit der Folge, dass sie praktisch keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater haben.

Sie baut eine Mauer um ihn

Seine neue Frau habe seit der Hochzeit im Jahr 2008 stets versucht, eine Mauer um Helmut Kohl zu errichten, halte frühere Freunde und Vertraute des Altkanzlers auf Distanz. Wörtlich beklagt Walter Kohl „das zwangsweise Verabschieden von wichtigen Gefährten meines Vaters“.

 

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