Malaysia-Jet: Alles deutet auf Entführung hin

Kuala Lumpur - Neue Erkenntnisse im Fall des abgestürzten Malaysia-Airlines-Jet deuten klar auf eine Entführung der Maschine hin. Es werde in alle Richtungen ermittelt, betont der Premier.
Die seit einer Woche in Südostasien vermisste Passagiermaschine ist nach Überzeugung der Ermittler von ihrem Kurs abweichend nach Nordwesten gesteuert worden. Das berichtete der malaysische Ministerpräsident Najib Razak. Medienberichte, dass es sich um eine Flugzeugentführung handelte, betätigte er nicht. "Wir ermitteln noch alle Möglichkeiten." Die Suche nach dem am vergangenen Samstag verschwundenen Flugzeug habe aber "eine neue Phase" erreicht.
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Zwei Kommunikationssysteme an Bord der Boeing 777-200, die Daten zu Kontrollstationen übermitteln, seien "mit hoher Wahrscheinlichkeit absichtlich" abgeschaltet worden, sagte der Premier. Das ACARS-System (Aircraft Communications Addressing and Reporting System) sei nach dem Start von Kuala Lumpur noch kurz vor der Ostküste Malaysias deaktiviert worden. Das zweite Gerät, der Transponder, habe wenig später keine Daten mehr gesendet. Das deute auf eine "absichtliche Aktion von jemandem an Bord des Flugzeugs" hin.
Das malaysische Militär habe ein Flugzeug auf seinem Weg nach Westen verfolgen können, bei dem es sich nach heutiger Erkenntnis mit großer Wahrscheinlichkeit um Flug MH370 gehandelt habe. Aus dem letzten Kontakt mit einem Satelliten um 08.11 Uhr (Ortszeit) am 8. März seien zwei mögliche Flugkorridore abgeleitet worden: Einer erstrecke sich von Nordthailand bis nach Kasachstan und Turkmenistan, der andere von Indonesien in den südlichen Indischen Ozean. Die Suchaktion sei entsprechend neu ausgerichtet worden, sagte der Premier.