Madonnas "Lesbenküsse" ohne Schockeffekt
Während der MTV Awards 2003 züngelte Madonna mit Britney Spears und Christina Aguilera. Bei einem Auftritt am Mittwochabend versuchte sie erneut, mit der Kuss-Nummer zu punkten. Netter Versuch, Madonna!
Madonna fällt nichts Neues mehr ein, darum versucht sie mit altbewährten Tricks zu provozieren. Ihre Schandtaten von einst entlocken Fans und Presse aber höchstens noch einen müden Gähner. «Warum habe ich diese enge Beziehung zu Frankreich? Vive la France!», rief Madonna bei ihrem Auftritt im Pariser Olympia-Stadion am Mittwochabend. Und wie zur Verdeutlichung ihrer Worte drückte sie einer ihrer Background-Tänzerinnen einen Kuss auf den Mund.
Die internationale Presse kommentiert die vermeintlichen «Lesbenküsse» mit gespielter Brüskierung. Doch wen will Madonna mit solchen Aktionen noch schocken? Vor fünf Jahren war das noch anders. Da tauschte die mittlerweile 49-Jährige während der MTV Awards im «Like a Virgin»-Brautkleid flüchtige Zungenküsse mit Britney Spears und Christina Aguilera aus, was ähnliche Reaktionen nach sich zog, wie Janet Jacksons «Nipplegate»-Skandal während des Superbowls 2004.
Verzweifelte Jagd nach Aufmerksamkeit
«Desperately seeking publicity» kommentiert die britische Zeitung «Evening Standard» die jüngsten «French Kisses» in Anlehnung an «Desperately Seeking Susan», Madonnas Kinohit aus den Achtzigern. Dumm, dass Madonna auf ihrer «verzweifelten Jagd nach Aufmerksamkeit» auch noch an einer Champagnerflasche nippelte. Dabei ist «her madgesty», wie sie in der yellow press genannt wird, doch überzeugte Verfechterin der makrobiotischen Ernährung und Alkohol steht bestimmt nicht auf dem Diätplan dieses disziplinierten Fitness-Junkies. In der vergangenen Woche sorgte sie außerdem bei einem gemeinsamen Auftritt mit Justin Timberlake Furore. Während die beiden gemeinsam ihren Song «4 Minutes» zum Besten gaben, «kopulierte» Madonna ihren Duett-Partner tanzenderweise an die Wand. «Sie könnte seine Mutter sein!», höhnte die Presse im Anschluss. Wem willst du hier also etwas vormachen, Madonna? Es ist eben nicht leicht, die Krone als «Queen of Pop» in diesen jugendbestimmten Zeiten zu verteidigen. Beim nächsten Mal sollte Madonna sich aber vielleicht mal was Neues einfallen lassen. (nz) Madonna und der «French Kiss»: