Lotto-Ziehung nie mehr live

HAMBURG Seit fast 50 Jahren wird sie live im Fernsehen übertragen – jetzt soll sie aus dem Programm genommen werden: die Ziehung der Lottozahlen. Laut „Welt am Sonntag“ wird die Ziehung der Glückszahlen ab Anfang Juli nicht mehr live vorgenommen, sondern aufgezeichnet.
Das betrifft sowohl die Samstags- wie auch die Mittwochsauslosung. Die Ziehung soll nicht mehr live zu sehen sein, statt dessen werden die Ziffern auf einem Monitor eingeblendet. „Es gebe Gespräche zur Zukunft der Ziehung“, bestätigte ein Sprecher des Deutschen Lotto- und Totoblocks.
Bei der Ziehung der Lotto-Zahlen war es vor sechs Wochen zu einer folgenschweren Panne gekommen: Zwei Kugeln waren nicht in die Trommel gerutscht, die Ziehung musste für ungültig erklärt werden. Zahlreiche Gewinner mussten sich nach nur kurzer Zeit vom Traum vom großen Geld verabschieden – und waren entsprechend sauer. Durch eine Aufzeichnung könnten solch frustrierenden Live-Erlebnisse vermieden werden.
Lotto-Zahlen wurden in der Bundesrepublik seit 1955 immer öffentlich gezogen. Zehn Jahre später, im September 1965, stieg dann das Fernsehen in die Live-Übertragung ein. Die erste Lotto-Fee war Karin Dinslage, ab 1967 bis 1998 hatte Karin Tietze-Ludwig den Job. Zurzeit moderiert Franziska Reichenbacher die Ziehung im Ersten, wenn sie Urlaub hat, übernimmt dies Ingrid El Sigai.
Die USA sind derzeit im Lotto-Fieber: Bei der sPowerball-Lotterie wurde nun ein gewaltiger Jackpot geknackt – er beträgt 590,5 Millionen US-Dollar, umgerechnet 459 Millionen Euro. Der Einsatz betrug zwei Dollar, vor der Ausspielung bildeten sich lange Schlangen vor Supermärkten und Tankstellen, in denen sich die Annahmestellen befinden.
Seit dem Wochenende ist klar: Der Jackpot geht an eine einzige Person, die das Los in einem Supermarkt in Zephyrhills in Florida gekauft hatte. Beim Powerball werden fünf aus 59 gezogen, plus eine Zusatzzahl aus 35 Kugeln. Die Chance auf sechs Richtige liegen bei 1:175 Millionen. Es ist der zweithöchste Gewinn in der US-Geschichte – 2012 wurden 656 Millionen Dollar abgeräumt.