London: Rentner-Bande bohrt sich durch Betonwand

Ein Diebesbande im Rentner-Alter soll Millionen zurückzahlen. Ansonsten müssen die betagten Einbrecher sieben Jahre länger im Knast bleiben. Aber wo ist ihre Beute hin?
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Groß genug, um durchzukriechen: das gebohrte Loch der Einbrecher.
dpa Groß genug, um durchzukriechen: das gebohrte Loch der Einbrecher.

London - Sie waren nicht mehr so ganz jung und brauchten das Geld trotzdem: Eine Londoner Gang aus vier Rentnern – der Jüngste 63, der älteste 78 – hat 2015 Geld, Gold und Juwelen in Millionen-Höhe geklaut.

Und das ziemlich ausgefuchst: Am Karfreitag stieg die Bande mit Helfern im Viertel Hatton Garden über einen Liftschacht in den Keller einer Depotfirma ein. Mit schwerem Gerät bohrten sie ein Loch in eine Betonwand – die spektakulären Bilder erinnern durchaus ein bisserl an die Aktion von Elyas M’Barek alias Zeki Müller im Film Fack ju Göhte.

Im Tresorraum brachen die Rentner schließlich 73 Safes auf. In Sporttaschen und Mülleimern trugen sie seelenruhig über mehrere Tage ihre Beute hinaus – niemandem kamen sie zunächst verdächtig vor.

Beim Prozess 2016 kamen dann kuriose Details auf, die auch die Richter schmunzeln ließen: Die Raub-Pläne hatten die Senioren in ihrer Stamm-Boazn geschmiedet. Und: Beim Schmierestehen war einer von ihnen eingeschlafen. Fünf Männer wurden schließlich zu sechs beziehungsweise sieben Jahren Haft verurteilt. Ein sechster Einbrecher bekam 21 Monate auf Bewährung. Der älteste Täter konnte damals wegen eines Schlaganfalls nicht am Prozess teilnehmen.

Ein Gericht hat die vier Haupttäter jetzt vor die Wahl gestellt: Entweder sie zahlen insgesamt 31,4 Millionen Euro zurück oder sie müssen jeweils weitere sieben Jahre zusätzlich ins Gefängnis. Das würde vermutlich den Tod hinter Gitter bedeuten, denn die Männer sind teils in schlechtem Gesundheitszustand. Laut den Anwälten zweier Einbrecher können ihre Mandanten die Summe nicht aufbringen. Was aber ist mit der XXL-Beute passiert? Teile davon wurden gefunden – auf einem Friedhof, unter einer Mikrowelle und einem Brett des Holzbodens. Aber zwei Drittel sind verschwunden.

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