"Life of Pi": Tiger beim Dreh fast ertrunken
Vier Oscars räumte "Life of Pi" in diesem Jahr ab. Doch jetzt bekommt der 3D-Streifen einen Image-Kratzer. Denn der bei den Dreharbeiten eingesetzte bengalische Tiger "King" ertrank bei den Aufnahmen beinahe in einem Wasserbecken. In letzter Sekunde konnte das Tier von seinem Trainer Thierry Le Portier mit einem Seil aus dem Wasser gezogen werden.
Heraus kam der Vorfall jetzt durch eine Email. Gina Johnson von der US-Tierschutzorganisation AHA schrieb sie an einen Kollegen. Johnson sollte während der Produktion von "Life of Pi" in Taiwan den Umgang mit Tieren beim Dreh beaufsichtigen. "Diese Woche haben wir King fast in einem Wasserbecken getötet", schrieb sie in der Mail. "Er ist um haaresbreite ertrunken". Und dann noch ein pikanter Zusatz der Tierschützerin: "Erzähl das bitte niemanden, schon gar nicht im Büro". Pikant deshalb, weil Johnson offenbar eine Affäre mit einem der Produktionschefs hatte.
Dabei ist Johnson als AHA-Mitarbeiterin verpflichtet, Tierquälereien am Set zu melden. Denn die Tierschutzorganisation zertifiziert seit 73 Jahren die Filme mit dem Satz "Keine Tiere kamen zu Schaden" im Abspann. Auch bei "Life of Pi" war dies am Ende im Kino zu lesen.
Der bengalische Tiger "King" kam bei den Dreharbeiten immer dann zum Einsatz, wenn das am Computer generierte Modell dem Regisseur und Drehbuchautor Ang Lee nicht genügte.
Immer wieder werden bei Hollywood-Produktionen Tierquälereien öffentlich. Vier Tierpfleger warfen im November 2012 der Produktionsfirma von "Der Hobbit" vor, für den Tod von Pferden, Ziegen, Hühner und Schafen verantwortlich zu sein. Die insgesamt 27 Tiere seien von Hunden angefallen worden oder hätten das falsche Futter bekommen. Regisseur Peter Jackson wies die Vorwürfe seinerzeit zurück. Ein Sprecher räumte aber Todesfälle ein.
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