Liefer-Typen: Die irrsten Sonderwünsche bei Essens-Bestellungen

Wer kennt das nicht? Man hat Hunger und keine Lust zu kochen. Zum Glück gibt es Lieferdienste, die einem die Leibspeise direkt nach Hause bringen. Aber bei der Bestellung merkt man, dass im Wunschgericht doch ein paar Zutaten sind, die man nicht mag. Oder es fehlt etwas. Genau dafür gibt es das Kommentarfeld. Und die Besteller kennen bei den Sonderwünsche offenbar keine Grenzen.
von  AZ
Bei bestelltem Essen gibt es viele kuriose Extrawünsche der Kunden.
Bei bestelltem Essen gibt es viele kuriose Extrawünsche der Kunden. © dpa

Berlin - Der Magen knurrt, das Lieblingsgericht vom Lieferdienst ist gleich auf dem Weg. Kurz bevor die Bestellung rausgeht, können Hungrige schnell noch ihre Extrawünsche ins Kommentarfeld eintragen: für Foodies mit Unverträglichkeiten ein hilfreiches Tool, für Liebhaber von Extrawürsten eine kreative Spielwiese. pizza.de hat sein Archiv durchforstet und anhand aller Sonderwünsche aus 2017 zehn Besteller-Typen identifiziert.

Der Mobile

Bestellt immer und überall. Ob aus dem Krankenhaus („Ich liege im Landshuter Klinikum, Urologie 4c, Zimmernummer 107**. Zahle hier mit EC-Karte“), von der Hantelbank („Erste Etage Fitnessstudio“) oder beim Baden („An der Freibadkasse abgeben“): Auch schwierige Situationen halten ihn nicht von seiner Pizza ab. Wo andere karge Klinik-Kost verzehren oder Protein-Drinks runterspülen, kontert er mit seiner Calzone.

Der Exzentriker

Bestellt am liebsten Ungewöhnliches, das Anderen eher Schauer über den Rücken jagt. „Döner wie immer mit Nudeln“ heißt es dann. Oder es wird gebeten, „ein paar Spaghetti“ auf die Pizza Bolognese zu legen. Auch das Verlangen nach Dosen- statt frischem Thunfisch sorgt bei Normalbestellern eher für Gänsehaut.

Der Ängstliche

Er bekräftigt die Dringlichkeit seiner Wünsche gerne mit zig-facher Wiederholung, wie der Kunde, der ein Dutzend Mal „Bitte schneiden“ in seine Bestellung schrieb. Einige fürchten auch Kontrollverlust, da die Zubereitung nicht in ihren Händen liegt. Zusätze wie „Bitte nur helles Fleisch“, „Ganz wenig Reis (Low Carb)“ oder „BITTE OHNE KÄSE GANZ WICHTIG OHNE KÄSE“ sind Ausdruck ihrer Sorgen und Nöte.

Der Entertainer

Einfach eine Pizza zu bestellen, ist ihm viel zu profan. Unterhaltung ist mindestens so wichtig wie das Essen. Dafür lebt er seine bunten Phantasien aus und fordert damit das Personal von pizza.de heraus. Beispielsweise der Kunde, der neben der Pizza eine ganz spezielle Kreation anforderte: „Eine Zeichnung von einem Oktopus und einem Affen auf den Karton malen!“ Ein anderer Tierfreund wiederum wollte eine Giraffe auf der Packung sehen, es werde schließlich ein 25. Geburtstag gefeiert. Einige bestellen auch Humor. Wie der Spaßvogel, der bat: „Einen Witz in die Verpackung schreiben.“

Der Kommandeur

Hat klare Vorstellungen, wer Chef im Haus ist – und kaum Zeit. Verschwendet nicht viel Worte für Sonderwünsche, hat sowieso nur einen: „Sofort!“ Das Ausrufezeichen ist sein Hashtag. Mit Vorliebe verwendet er auch Blockbuchstaben. Heraus kommen dann Kommentare wie: „COLA BITTE KALT!!!!!!!“ Der Event-Besteller bestellt Pizza vor allem, wenn was Spannendes im Fernsehen läuft. Ob Champions League, Tatort oder ESC. Plant die Events minutiös, ist daher in Sorge, der Pizzabote könnte ihm das TV-Erlebnis vermiesen. Heraus kommen klare Ansagen wie: „Sicher und schnell bringen bitte wegen Fußball.“

Der Liebende

Statt Blumen: Lasst Pizza sprechen. Schön, dass es viele gibt, die mit dem Essen Liebesgrüße versenden und einfach mitteilen wollen: Ich denke an dich. Geht ja schließlich durch den Magen, die Liebe. Dachte sich beispielsweise der Kunde, der schrieb: „Ich wäre Ihnen von ganzem Herzen dankbar, wenn Sie die Pizza in Form eines Herzens machen würden.“ Oder der Lover von Bettina*, der ihr mit der Bestellung riet: „Iss was! Love you und viel Spaß beim Lernen.“

Der Raucher

Für ihn sind Pizza, Döner oder Burger nur Vorspeisen. Denn eigentlich geht es ihm um seine Kippen, aber wer will schon bei Eiseskälte am Sonntagabend nochmal aus dem Haus. Daher die Bitte an den Boten: „Bitte eine Schachtel R1 oder Marlboro Gold mitbringen.“ Ein qualmender Kunde übertrieb es dann aber doch etwas: „8 Mal Marlboro bitte!“

Der Fleischer

Verbannt gerne unnötiges Grünzeugs von seinen Bestellungen – natürlich zugunsten von Fleisch. Reicht Kommentare ein wie: „Bitte keinen Brokkoli, dafür Gyros drauftun.“ Knackige Vitamine sind ihm ein Gräuel, selbst Zwiebeln kommen auf den Hass-Index. Stattdessen gerne „doppelt Hackfleisch“. Der Döner wird gerne ohne Salat bestellt, dafür „nur Fleisch und Remoulade“.

Der Hundebesitzer

Der Pizzalieferant ist der Postbote des Feierabends – und daher auch im Visier bissiger Vierbeiner. Vorsorgliche Hundehalter warnen vor. Wo andere „Bitte schneiden“ schreiben, heißt es bei ihnen: „Bitte auf Handy anrufen, wenn Bestellung da ist. Hunde sind aufm Hof.“ Andere versuchen den Schrecken zu nehmen, steigern ihn aber nur: „Hund ist im Haus. Keine Angst…“ Auch: „Hund! Bellt aber nur“ sorgt nicht unbedingt für Wohlgefühl.

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