Leuchtdiodentechnik: Das Licht der Zukunft

LED ist in aller Munde – zu Weihnachten hängen LED-Lichterketten im Wohnzimmer, schon bald verdrängen die Dioden Energiesparlampen. Die AZ zeigt, wo die Technik schon überall drinsteckt
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Ist praktisch, verbraucht wenig Strom und verspricht neidische Blicke anderer Verkehrsteilnehmer: Das LED-Tagfahrlicht von Audi.
abendzeitung Ist praktisch, verbraucht wenig Strom und verspricht neidische Blicke anderer Verkehrsteilnehmer: Das LED-Tagfahrlicht von Audi.

LED ist in aller Munde – zu Weihnachten hängen LED-Lichterketten im Wohnzimmer, schon bald verdrängen die Dioden Energiesparlampen. Die AZ zeigt, wo die Technik schon überall drinsteckt

Es wird dunkel, es wird Weihnachten, es wird die Zeit der Lichterketten. Und es wird teuer: Zwei zehn Meter lange Lichterketten kosten Strom für 30 Euro, wenn sie sechs Wochen lang leuchten sollen. LED-Ketten sind zwar in der Anschaffung teurer, verbrauchen aber 80 Prozent weniger Strom. Auf Dauer sind sie billiger. Und manche behaupten, sie leuchteten schöner. Vielleicht sogar weihnachtlicher.

LED klingt nach Zukunft. Und beleuchtet heuer nicht nur weihnachtliche Wohnzimmer. Längst strahlt die Technologie in Bremsleuchten, Flachbildschirmen, Straßenlaternen. Es ist wie ein Versprechen: Wo LED draufsteht, ist Zukunft drin.

Hinter den drei Buchstaben („Lichtemittierende Diode“) stecken Leuchtdioden, die eine Eigenfarbe haben. Inzwischen gibt es LEDs in nahezu jeder Farbnuance. Damit sie das menschliche Auge als weiß wahrnimmt, müssen entweder verschiedene Dioden gemischt oder eine blaue LED mit einem gelb-grünlichen Leuchtstoff versehen werden. Einziges Manko der Technik ist bislang die schwache Leuchtkraft. Nur mehrere Lichtquellen zusammen bringen es auf die Stärke einer 20-Watt-Birne. Allerdings verdoppelt sich die Leuchtkraft dank der intensiven Forschung gerade alle zwei Jahre.

Glühlampen sind ab 2012 verboten, so will es die EU – und plant schon für übermorgen: Ab 2020 droht Energiesparlampen dasselbe Schicksal, dann sollen nur noch die kleinen Leuchtkristalle Europa erhellen. Die Stiftung Warentest hat die LED-Lampen schon mal getestet und lobt sie in den Himmel. Zwar seien sie noch teuer und hielten nicht so lange, wie manche Hersteller behaupten – machten aber schon jetzt so viel Licht aus so wenig Strom wie keine andere Lampe.

Experten ärgern sich: LED–Fernseher gibt es nicht, sagen sie, nur Flachbildschirme mit LED-Hintergrundbeleuchtung. Produkte mit dem Wort LED im Namen verkaufen sich gut – selbst wenn die Leuchtkristalle noch kein Fernsehen ausstrahlen können. Viele Deutsche wünschen sich zu Weihnachten einen „LED-Bildschirm“.

LED-Digitalkameras gibt es auch nicht, wohl aber Kameras mit LED-Blitz, am häufigsten in Handys. In dunkler Umgebung sorgen sie für Fotolicht innerhalb eines Radius von drei Metern.

Einige deutsche Städte haben die bunten Eigenfarben der Leuchtdioden schon ausgenützt und ihre Verkehrsampeln ausgetauscht. LED-Ampeln gefallen den Städten, weil sie Strom sparen und gleichzeitig optimal leuchten. Aber sie sind auch umstritten. Nachts ist ihr Licht so grell, dass sich Autofahrer geblendet fühlen.

Auch für LED-Straßenlaternen gilt: Sie anzuschaffen, ist teuer. Dann aber leuchten sie besser als herkömmliche Laternen. Und halten länger.

Besonders markant strahlen LED-Ionen von Autohecks. Bremsleuchten arbeiten bei modernen Karossen fast immer mit der neuen Technologie. Aber es geht darüber hinaus: Audi zum Beispiel wirbt explizit mit dem „LED-Design“ seiner Modelle. Der R8 bahnt sich als Erster komplett ohne Glühbirnen seinen Weg durch die Nacht. Nicht nur die Leuchtkraft zählt für die Autobauer – wichtig ist: LED sieht hübsch aus.

Das ist der große Unterschied zu Energiesparlampen. LED hat das bessere Image. Niemand warnt vor Depressionen oder beschwert sich über unnatürliches Licht. LED ist umweltfreundlich, hübsch und bald ohne Alternative. Deutschland liebt LED.

Raphael Geiger

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