Lebenslange Haft für Mord an Mary-Jane gefordert
Der mutmaßliche Mörder der siebenjährigen Mary-Jane aus Thüringen soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft lebenslang ins Gefängnis.
Meiningen - Staatsanwältin Beate Grün forderte am Mittwoch vor dem Landgericht Meiningen auch die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld.
Der 38 Jahre alte Tino L. habe seine Tat lange geplant und sei sich schon vor dem Missbrauch bewusst gewesen, dass er Mary-Jane würde töten müssen.
Die Nebenklage schloss sich dieser Forderung an. "Sie sind in meinen Augen ein Monster", sagte Rechtsanwalt Udo Freier. Der Angeklagte habe bei weitem nicht alles offen gelegt, was an Mary-Janes Todestag geschehen sei.
Verteidiger Karl-Heinrich Abendschein sagte, er sehe nicht die Umstände für eine besondere Schwere der Schuld. "Das Geständnis des Angeklagten wiegt die Schwere der Schuld auf." Die besondere Schwere der Schuld verlängert die Haftdauer in der Regel um mehrere Jahre.
Der Angeklagte Tino L. hatte eingeräumt, Mary-Jane am 24. Juni auf dem Heimweg vom Schulhort abgepasst und in seiner Wohnung missbraucht zu haben. Aus Angst vor der Entdeckung habe er sie am nächsten Morgen in einem Waldstück gewürgt und in einen Bach gelegt, wo die Siebenjährige ertrank.
Das Gericht verlas ein Entschuldigungsschreiben des Angeklagten an Mary-Janes Eltern: Er verstehe selbst nicht, was für ein furchtbarer Mensch er sei, schreibt der 38-Jährige darin. Ein psychiatrischer Gutachter hatte ihm eine sekundäre pädophile Störung bescheinigt, ihn aber als voll schuldfähig eingestuft.
Das Urteil soll am Mittag gesprochen werden.
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