Lawinenabgang in der Schweiz: Pistenhelfer gestorben

Er war zum Helfen unterwegs und verlor sein Leben in einer Lawine: Ein französischer Pistenkontrolleur hat das Unglück von Crans Montana nicht überlebt. Wie sicher sind die Schweizer Skipisten?
dpa |
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Mehrere Skifahrer wurden am 19. Februar von einer Lawine auf der Skipiste "Kandahar" weggefegt.
Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa 6 Mehrere Skifahrer wurden am 19. Februar von einer Lawine auf der Skipiste "Kandahar" weggefegt.
Rettungskräfte sind im Einsatz. Menschen aus Schneemassen einer Lawine zu retten, ist ein Wettlauf mit der Zeit. Nach 30 Minuten sinken die Überlebenschancen rapide.
Denis Mentha/KEYSTONE/dpa 6 Rettungskräfte sind im Einsatz. Menschen aus Schneemassen einer Lawine zu retten, ist ein Wettlauf mit der Zeit. Nach 30 Minuten sinken die Überlebenschancen rapide.
Die Lawine hatte eine freigegebene Skipiste auf einer Länge von mehreren hundert Metern begraben.
Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa 6 Die Lawine hatte eine freigegebene Skipiste auf einer Länge von mehreren hundert Metern begraben.
Steve Leger, Sprecher der Walliser Polizei, steht für Fragen und Antworten in der Nähe der Stelle des Lawinenabgangs bereit.
Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa 6 Steve Leger, Sprecher der Walliser Polizei, steht für Fragen und Antworten in der Nähe der Stelle des Lawinenabgangs bereit.
Skipisten sind normalerweise vor Naturgefahren geschützt. Dass Lawinen auf präparierte Pisten niedergehen, ist äußerst selten.
Denis Mentha/KEYSTONE/dpa 6 Skipisten sind normalerweise vor Naturgefahren geschützt. Dass Lawinen auf präparierte Pisten niedergehen, ist äußerst selten.
Nach dem Lawinenabgang waren zeitweise mehr als 240 Helfer im Einsatz.
Kantonspolizei Wallis/KEYSTONE/dpa 6 Nach dem Lawinenabgang waren zeitweise mehr als 240 Helfer im Einsatz.

Crans Montana - Bei dem Lawinenabgang auf eine Skipiste in der Schweiz ist ein französischer Pistenkontrolleur ums Leben gekommen. Der 34-Jährige starb an seinen schweren Verletzungen, wie die Polizei in Crans Montana am Mittwoch berichtete.

Bei dem Unglück am Dienstag waren drei weitere Menschen leichter verletzt worden. Ob es sich um ausländische Touristen oder Einheimische handelte, konnte die Polizei zunächst nicht sagen.

Der Franzose half zum Zeitpunkt des Lawinenabgangs einer zuvor auf der Piste verunglückten Person. Die beiden sowie ein weiterer Helfer und eine vierte Person wurden von den Schneemassen erfasst. Alle wurden schnell gefunden, so die Polizei. Rettungskräfte suchten in den Schneemassen über Nacht weiter nach möglichen Opfern. Da es keine Vermisstenmeldungen mehr gab, wurde die Suche am Mittwoch eingestellt.

Die Staatsanwaltschaft hatte wenige Stunden nach dem Unglück eine Untersuchung eingeleitet. Sie prüft, ob Schneesportler abseits der gesicherten Pisten die Lawine auslösten oder ob sie spontan abging. Das Wetter war zum Zeitpunkt des Unglücks gut, die Lawinengefahr wurde als gering beurteilt.

Schneeforscher Robert Bolognesi glaubt nicht, dass das Risiko unterschätzt wurde. "Diese Lawine löste sich oberhalb der üblichen Höhe von Gleitschneelawinen", sagte er der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Das Skiweltcuprennen von Crans Montana soll am Wochenende wie geplant stattfinden.

Die Lawine hatte die Skipiste auf einer Länge von 400 Metern verschüttet. Dass Lawinen auf präparierte, gut geschützte Pisten niedergehen, ist selten.

In den vergangenen zehn Jahren wurde nach Angaben des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in der ganzen Schweiz ein Skifahrer auf einer Piste von einer Lawine getötet. Im offenen Gelände, wo Tourenskifahrer abseits der Pisten unterwegs sind, kamen dagegen in zehn Jahren mehr als 220 Menschen durch Lawinen ums Leben, wie Lawinenexperte Kurt Winkler dem Sender SRF sagte.

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