Lawine begräbt BR-Team

Das Unglück geschieht bei Dreharbeiten in der Schweiz. Die Verschüttete haben Glück im Unglück und bleiben unversehrt.
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MÜNCHEN - Das Unglück geschieht bei Dreharbeiten in der Schweiz. Die Verschüttete haben Glück im Unglück und bleiben unversehrt.

Im Polizeibericht heißt es lapidar: „Drei Skitourenfahrer sind am Samstagvormittag im Aufstieg zum Piz Mandra von einem Schneebrett vollständig verschüttet und rund 100 Meter in die Tiefe gerissen worden. Sie konnten durch ihre Begleiter sehr schnell geortet und freigeschaufelt werden. Praktisch unverletzt wurden die drei ins Spital Samedan geflogen.“

Filmteam gerät in Lawine

DochMichael Pause, der Redakteur der bekannten BRBergsteigersendung „Bergauf- Bergab“, wird so schnell nicht vergessen können, was ihm sein Mitarbeiter am Samstagmittag telefonisch aus dem Schweizer Kanton Graubünden mitteilte: Sein Filmteam war in eine Lawine geraten. Unter den Verschütteten: Pauses langjähriger Begleiter, der Kameramann Sepp Wörmann (55). „Ich war geschockt“, sagt Pause.

Es herrscht Lawinengefahr

In all den Jahren waren er und seine Mitarbeiter von größeren Unfällen verschont geblieben – bis zum Samstag. Bei Dreharbeiten zu einem Beitrag über eine Skidurchquerung der Berninagruppe ist die achtköpfige Gruppe von der Bovalhütte zum 3191 Meter hohen Piz Mandra unterwegs. Es herrscht erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3 auf der fünfstufigen Skala). Doch die vier Bergführer in der Gruppe haben entschieden: Die Tour ist vertretbar. Als die ersten Bergsteiger am Grat ankommen, löst sich am Hang das 100 Meter breite Schneebrett – und drei Männer aus der Gruppe stecken drin.

Dem erfahrenen Alpinisten Sepp Wörmann – er ist selbst staatlich geprüfter Bergführer – gelingt es noch, sich von Skiern und Stöcken zu befreien. Dann reißt der Schnee auch ihn mit. Mit ihm verschwinden sein Kamera-Assistent und ein Darsteller in den weißen Massen.

Verschüttet unter einem Meter Schnee

Als die Lawine zum Stillstand kommt, teilen sich die fünf unverschüttet gebliebenen Skibergsteiger sofort die Arbeit: Ein Bergführer alarmiert die Bergrettung, die anderen graben mit Schaufeln nach den Mitgerissenen, die allesamt Lawinenpiepser bei sich tragen. Sie liegen unter einem Meter Schnee. „Bei einem der drei guckte der Arm heraus. Er konnte sich selbst so weit befreien, dass er Platz zum Atmen hatte“, berichtet einer der Begleiter.

Die Retter haben Glück: Die beiden anderen Verschütteten, darunter Sepp Wörmann, liegen nah beieinander und werden rasch gefunden. Schon fünf Minuten nach dem Lawinenabgang haben alle drei Skibergsteiger Platz zum Atmen. Weitere fünf Minuten später ist der Rettungshubschrauber vor Ort.

Mit dem Schrecken davon gekommen

Die Verschütteten sind unversehrt geblieben, haben aber einen großen Schrecken davongetragen. „Die drei erholen sich jetzt davon“, sagt Michael Pause. Der „Bergauf- Bergab“-Redakteur: „Ab und zu brauchen wir bei unserer Arbeit eben einen Schutzengel.“

Sandra Petrowitz

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