Kurzschluss: Haselmaus legt Zugverkehr lahm

Gingen an der Fils – Eine Haselmaus hat einen Kurzschluss an einer Oberleitung verursacht und damit den Zugverkehr zwischen Stuttgart und Ulm zeitweise zum Erliegen gebracht. Die Maus war in Gingen an der Fils (Kreis Göppingen/Baden-Württemberg) einen Mast hochgeklettert und hatte einen Isolator zwischen Mast und Leitung überbrückt, wie ein Sprecher der Bundespolizei am Mittwoch sagte.
Ein Zeuge habe von einem großen Lichtbogen und Rauch berichtet. Ein Bahnmitarbeiter habe die Kadaverreste am Dienstagabend identifiziert.
Die Oberleitung war infolge des Kurzschlusses gerissen und ins Gleisbett gefallen. Der Kurzschluss wurde laut Mitteilung zu einem Verteilerkasten weitergeleitet und verursachte im Raum Süßen/Geislingen mehrere Stellwerksausfälle. Zwischen 21.35 Uhr und 00.45 Uhr ging zwischen den beiden Orten nichts mehr.
Nach Angaben der Bahn kam es noch den ganzen Mittwoch über auf der Strecke zu Beeinträchtigungen im Fern- und Regionalverkehr. Die ICE-Züge von Stuttgart nach München wurden über Aalen-Donauwörth umgeleitet und hielten nicht in Ulm. Dies führte zu Verspätungen von rund einer Stunde. Die Züge in der Gegenrichtung fuhren den Angaben nach zwar planmäßig, kamen aber im Schnitt gut 30 Minuten später an.
Die IC-Züge zwischen Salzburg und Karlsruhe endeten anfangs in Ulm. Fahrgäste, die in Richtung Stuttgart weiterreisen wollten, sollten auf andere ICEs, ICs oder den Regionalverkehr umsteigen und Verspätungen von etwa einer halben Stunde einplanen. Die Lage bei den ICs entspannte sich laut einer Bahnsprecherin erst im Tagesverlauf. Die Beeinträchtigungen sollten voraussichtlich bis Mittwochabend behoben sein.