Krisensicherer Job: Spione dringend gesucht
Per Stellenanzeigen im Internet: Wie die Geheimdienste um Mitarbeiter werben - und was sie für Eigenschaften haben müssen
MÜNCHEN Schöne Frauen, schnelle Autos, extravagante Dienstreisen. Dieses Bild hat man von der Tätigkeit von Agenten und Spionen – nicht zuletzt durch die James-Bond-Filme. Doch davon ist nicht die Rede in den Stellenanzeigen, mit denen Geheimdienste immer wieder nach Mitarbeitern suchen. Sondern eher von Gefahrenzulagen, besonderer Flexibilität oder der Bereitschaft zum Führen von Schusswaffen.
Die wird zum Beispiel verlangt in einer Online-Annonce des Bundesverwaltungsamtes. Das Amt erledigt für diverse Bundesbehörden das Personalmanagement und sucht derzeit für eine Sicherheitsbehörde „Observanten/innen“. Die Aufgabenschwerpunkte sind „verdeckte Beobachtung und Dokumentation von aus sicherheitlichen Gründen interessanten Personen, Sachverhalten oder Einrichtungen“.
Gefordert werden unter anderem „gute physische und psychische Belastbarkeit“, „Bereitschaft zum Erlernen besonderer Fähigkeiten in den Bereichen Funk/Foto/Video“ und die „Bereitschaft zu unregelmäßigen Dienstzeiten“ – also alles, was auch James Bond kann.
Diese Art der offenen Stellensuche für verdeckte Ermittler ist übrigens nicht ungewöhnlich, sagt ein Sprecher des Bundesnachrichtendienstes der AZ. Auf der Homepage des BND finden sich immer die verschiedensten Stellenangebote. Derzeit besonders gefragt sind Mitarbeiter mit Kenntnissen in koreanischen, afghanischen oder nahöstlichen Sprachen und Dialekten und mit „ausgeprägtem Hörverstehen“. M. Heinrich
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