Kopfweh für George W.
BAGDAD - Schuhwerfen auf den US-Präsidenten gibt es jetzt als Spiel im Internet. Der verhaftete irakische Journalist Journalisten will klagen - er soll in Haft misshandelt worden sein.
Sie heißen „Sock and Awe“, „Ego Shoe-Ter“ oder „Shoe Bush Worldwide“ – das Prinzip der Online-Spiele ist immer das gleiche: Mit einem virtuellen Schuh versucht der Spieler, George W. Bush zu treffen. Das Ziel: Dem US-Präsidenten in begrenzter Zeit so viele Schuhe wie möglich an den Kopf zu werfen.
Hintergrund der Spiele ist die Attacke eines irakischen Journalisten, der am 14. Dezember bei einer Pressekonferenz seine Schuhe auf Bush geschmissen hatte. „Sock and Awe“ – der Titel spielt mit dem Begriff „Shock and Awe“ (Schrecken und Ehrfurcht), der Strategie der US-Truppen im Irakkrieg – verzeichnete am Montag über 47 Millionen Treffer. Aua. Bei „Shoe Bush Worldwide“ können Spieler ihre Wurfgeschosse wählen: Schnürschuhe, Stilettos oder Cowboystiefel.
Währenddessen erklärte der Bruder des echten Schuhwerfers, dass dieser in der Haft misshandelt worden sei. Unter diesem Druck habe Muntadhar al Seidi einen Entschuldigungsbrief an Ministerpräsident Nuri al-Maliki geschrieben.
Weil er Verletzungen erlitten habe, wolle Muntadhar al Seid nun Klage einreichen. Er wurde von Beamten niedergerungen, nachdem er während einer Pressekonferenz seine Schuhe auf Bush geschleudert hatte. Al Seidi erwartet eine Klage wegen Beleidigung eines ausländischen Staatsgastes. Ihm drohen zwei Jahre Haft.
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