Kontrolle: Frau (95) muss Windel ausziehen
Sie hat sich so erniedrigt gefühlt: Eine 95-Jährige ist bei der Sicherheitskontrolle auf einem US-Flughafen gewungen worden, ihre Windel auszuziehen. War das wirklich nötig, fragt sich jetzt ihre Tochter.
Washington - Die schwerkranke Lena Weber wollte am 18. Juni mit ihrer Tochter Jean von Florida nach Michigan reisen. Bei der Sicherheitskontrolle auf dem Northwest Florida Regional Airport baten Wachleute die schwerkranke Frau in einen verglasten Raum, um sie abzutasten. Mit dem Rollstuhl wurde sie dorthin gebracht, denn sie war zu schwach um aufzustehen.
Die Wachleute hätten dann „etwas Verdächtiges” auf dem Bein ihrer Mutter gespürt und sie zur weiteren Überprüfung in ihrem Rollstuhl in einen separaten Raum geschoben, berichtet Jean Weber. Nach kurzer Zeit, sagte die Tochter weiter, habe ein Beamter sie wissen lassen, dass die Unterwäsche ihrer Mutter nass sei und man sie nicht gründlich untersuchen könne. Sie habe dann mit ihrer Mutter eine Toilette aufsuchen müssen, um ihr die Windel auszuziehen. Die ganze Situation sei furchtbar erniedrigend gewesen.
Auch die Vorgeschichte ist tragisch: Lena Weber leidet an Krebs und wollte zurück zu ihrer Tochter nach Michigan ziehen – um dort zu sterben. Das Erlebnis vor dem Flug nach Michigan beschreiben beide Frauen als traumatisch.
Trotz aller Schikanen erwischte Lena Weber den Flug noch pünktlich. Nicht aber ihre Tochter. Sie habe wegen der Kontrollen die Maschine verpasst, sagte Jean Weber.
Die US-Behörde für Transportsicherheit (TSA) verteidigte das Verhalten ihrer Mitarbeiter. „Wir haben die Umstände dieser Untersuchung überprüft und festgestellt, dass unsere Beamten professionell und ordnungsgemäß vorgegangen sind”, zitierte CNN eine TSA-Mitteilung.
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