Kontoauszüge weg? Was beim Mobile Banking wichtig ist

Nachweise über Banktransaktionen sollten aufbewahrt werden. Warum das gerade beim Mobile Banking wichtig ist.
von  Maximilian Neumair
Banküberweisungen gehen von überall, so auch übers Tablet. Doch die Kontoauszüge werden nach einer Weile gelöscht, wenn sie nicht extra abgespeichert werden. Foto: Panthermedia/imago
Banküberweisungen gehen von überall, so auch übers Tablet. Doch die Kontoauszüge werden nach einer Weile gelöscht, wenn sie nicht extra abgespeichert werden. Foto: Panthermedia/imago © Panthermedia/imago

Geld zu transferieren ist heute einfacher denn je: Handy aus der Hosentasche, Banking-App öffnen und Überweisung tätigen. Von überall aus oder am heimischen PC.

Mobile Banking: Kontoauszüge werden nur gewisse Zeit gespeichert

Aber so praktisch das Mobile Banking auch ist, so birgt es doch auch Tücken: Kontoauszüge werden nicht endlos gespeichert. Manche Banken löschen die Kontoauszüge, die einmal pro Monat über den Onlinezugang der Bank zur Verfügung gestellt werden, nach jeweils 90 bis 365 Tagen, warnt der Verein Lohnsteuerhilfe Bayern. Denn der stellt fest: Immer mehr Mitglieder können keine Kontoauszüge vorweisen, weil sie vergessen, diese separat zu archivieren.

Wofür werden die Kontoauszüge aber überhaupt gebraucht? Auf Anfrage der AZ sagt Sascha Straub von der bayerischen Verbraucherzentrale: "Kontoauszüge von Privatleuten sollten mindestens drei Jahre aufgehoben werden. Sie dienen als Beleg für Anschaffungen und deren Bezahlung oder als Nachweis für wiederkehrende Zahlungen wie Miete."

Lohnsteuerhilfe empfiehlt Aufbewahrung von bis zu zehn Jahren

Die Lohnsteuerhilfe Bayern empfiehlt für Privatpersonen sogar eine Aufbewahrungszeit von sechs oder gar zehn Jahren. Aber auch für die Steuererklärung können die Übersichten über den Zahlungsverkehr laut Straub als Nachweis nützlich sein: "Kontoauszüge müssen aufbewahrt werden, bis der Steuerbescheid eingeht und die Einspruchsfrist beendet ist." Für Selbstständige und deren Geschäftskonten wichtig: Es gilt eine Aufbewahrungspflicht von zehn Jahren.

Die von der Bank ausgestellten PDF-Kontoauszüge sollten also auf einem digitalen Datenträger abseits des Online-Kontos oder der Banking-App gespeichert werden. Dafür bietet sich eine Archivierung in einer Online-Cloud oder auf einer externen Festplatte an. Und wer ganz auf Nummer sicher gehen will, dem empfiehlt die Lohnsteuerhilfe Bayern, die Kontoauszüge ganz klassisch zusätzlich auf Papier auszudrucken.

Banken müssen Ersatzkontoauszüge bereitstellen

Wer bisher die digitalen Kontoauszüge nicht separat abspeicherte, aber dringend einen alten Nachweis benötigt, hat aber noch einen Notnagel: "Alle Banken sind gemäß Paragraf 257 des Handelsgesetzbuchs verpflichtet, Kontoauszüge zehn Jahre intern vorzuhalten", sagt Straub von der bayerischen Verbraucherzentrale.

Man wendet sich also an seine kontoführende Bank und beantragt Ersatzauszüge. "Dies ist aber mit Zusatzkosten verbunden." Denn einzelne Kontoauszüge aus dem Archiv zu holen, kostet zwischen vier und 15 Euro, so die Lohnsteuerhilfe Bayern.

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