Kommt die Seuche auch zu uns?

Angst vor der Schweinegrippe: Das Virus ist schlauer als das Immunsystem: „Es gibt nichts, das man den Bürgern raten könnte“
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Es trifft die Jungen, die Gesunden. Kimnder mit Mundschutz in Mexiko-Stadt
ap Es trifft die Jungen, die Gesunden. Kimnder mit Mundschutz in Mexiko-Stadt

Angst vor der Schweinegrippe: Das Virus ist schlauer als das Immunsystem: „Es gibt nichts, das man den Bürgern raten könnte“

Sie versetzt die Behörden weltweit in Alarmbereitschaft: In Mexiko starben schon mindestens 85 Menschen an der Schweinegrippe. Hunderte sind erkrankt. Inzwischen bestätigten auch die Behörden in den USA mindestens 20 Erkrankungsfälle. Sie riefen den nationalen Gesundheits-Notstand aus. Die AZ beantwortet die wichtigsten Fragen zum neuen Krankheitserreger.

Wo kommt das Virus her?

Wo und wie es genau entstanden ist, ist bislang noch unklar. Sicher ist: Es handelt sich um eine Abart des Schweinegrippen-Virus’. Schweine können sich wie Pferde, Vögel und Menschen mit Grippe infizieren. Die Tiere können dann auch Menschen anstecken. Das Besondere beim jetzigen Virus: Es wird auch von Mensch zu Mensch übertragen. Das zeigen die aktuellen Fälle: Die Patienten hatten meist keinen Kontakt zu Schweinen. Es handelt sich also um ein neues, mutiertes Virus. Übertragen wird es durch Tröpfchen-Infektion, etwa Husten oder Niesen. Der Verzehr von Schweinefleisch ist aber nicht ansteckend. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte Fleisch auf mehr als 75 Grad erhitzen.

Wie gefährlich ist das Virus?

Wissenschaftler warnen seit Jahren vor einer weltweiten Ausbreitung eines Erregers, der genetisches Material von Mensch und Tier vermischt. Mit diesem Virustyp kommt das menschliche Immunsystem kaum zurecht. Die meisten Menschen seien dagegen nicht immun, heißt es bei der WHO. Besonders besorgniserregend: Das Virus befällt gesunde Erwachsene. Das gab es schon einmal: Anfang des 20. Jahrhunderts bei der spanischen Grippe (siehe rechts).

Kommt das Virus auch zu uns?

Weil es sich von Mensch zu Mensch überträgt, besteht die Gefahr einer weltweiten Ausbreitung – vor allem über Reisende. Das Robert-Koch-Institut schließt auch ein Übergreifen auf Deutschland nicht aus. Es gibt schon einen Plan zum Austausch zwischen Flughäfen und Gesundheitsbehörden. Die Strukturen dafür würden derzeit aktiviert, hieß es.

Woran kann man die Grippe erkennen?

Die Symptome ähneln der normalen Grippe. Man bekommt Fieber, Husten, Halsweh. Einige Infizierte klagten über Spuckreiz und Durchfall.

Was kann man dagegen tun?

Weil das Virus ganz neu ist, tun sich die Behörden mit Empfehlungen schwer. „Es gibt nichts, was man den Bürgern raten könnte“, sagt eine Sprecherin des Robert-Koch-Instituts. Ein Impfstoff existiert noch nicht. In den USA geht man nach ersten Tests davon aus, dass die Grippemittel Tamiflu und Relenza helfen können. Bei Infizierten in den USA haben einige neuere Grippemedikamente gut angeschlagen.

Weitere Infos auf der Homepage des Robert-Koch-Instituts: www.rki.de (Rubrik: Aktuelle Themen, Schweine-Influenza)

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