Kommentar zur Abschaffung der Zeitumstellung: Es wurde höchste Zeit!

AZ-Chefredakteur Michael Schilling über die Abschaffung der Zeitumstellung und die öffentliche Online-Abstimmung.
von  Michael Schilling
AZ-Chefredakteur Michael Schilling befürwortet die Abschaffung der Zeitumstellung.
AZ-Chefredakteur Michael Schilling befürwortet die Abschaffung der Zeitumstellung. © Federico Gambarini/dpa/AZ

Die Nachricht über die bevorstehende Abschaffung der Zeitumstellung hätte kaum zu einem besseren Zeitpunkt kommen können. Mit dem meteorologischen wie auch wettergefühlten Herbsteinbruch hat sich gerade in vielen Menschen der düstere Gedanke an den kommenden Winter eingeschlichen. Daran, dass es zum Feierabend um kurz nach Vier bald schon stockfinster sein wird. Da braucht es nicht einmal eine Depressionsneigung, um den Wunsch zu entwickeln, sich wie ein Bär daheim in die Höhle zu verkriechen.

Abschaffung der Zeitumstellung: Entscheidung mit Nebeneffekt

Sommerzeit das ganze Jahr über – das ist ein Lichtblick in diesen Tagen und verspricht eine höhere Lebensqualität. Ganz abgesehen von den unschönen medizinischen Nebenwirkungen der Zeitumstellung und vom nachweislich überschaubaren ökonomischen Nutzen: Die Abschaffung ist richtig. weil sie den meisten Menschen im 21. Jahrhundert entgegenkommt; Schülern etwa und jener stark gewachsenen Gruppe Berufstätiger, die nicht morgens um Sieben am Fließband erwartet werden, sondern um Neun im Büro.

Das klare Online-Votum gegen die Winterzeit bildet das sehr deutlich ab. Wenn Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker die Zeitumstellung nun zeitnah in der EU beerdigt bekommt, hätte das noch einen hübschen Nebeneffekt: Viele Menschen würden sehen, dass nicht alles schlecht ist, was aus Brüssel kommt.

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