Königin Beatrix im eigenen Palast nicht sicher
Als Handwerker getarnt haben zwei niederländische Journalisten etwas in den Palast der Königin gebracht, was die Wachleute eigentlich hätte alarmieren sollen. Doch sie ließen den Lieferwagen passieren.
Journalisten testen gern mal die Sicherheitsvorkehrungen an Flughäfen, in Ämtern oder anderen wichtigen Orten - wie zum Beispiel Königshäusern. Die Erkenntnis ist meistens, dass so ganz lückenlos kein Sicherheitssystem funktioniert. Diese Tatsache haben niederländische Reporter nun erneut bestätigt gefunden, als sie versuchten, eine Bomben-Attrappe in den Palast von Königin Beatrix zu schmuggeln. Der Versuch gelang. Nachdem der Fernsehsender SBS über die Aktion berichtet hatte, gaben die Behörden am Montag eine Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen für den königlichen Amtssitz Palais Noordeinde in Den Haag bekannt.
Der Chefkoordinator für Terrorismusabwehr, Erik Akerboom, räumte ein, dass die Wachmannschaften des Palastes Fehler gemacht hätten. Die Oppositionsparteien verlangten eine unabhängige Untersuchung. Zum Erstaunen vieler Zuschauer berichteten zwei Reporter des Programms «Undercover in Nederland» am Sonntagabend, wie sie als Handwerker getarnt samt Lieferwagen mit Sprengstoff-Imitation nahezu problemlos auf das Palastgelände fahren konnten. Der Vorfall findet in den Niederlanden besondere Beachtung, weil im Frühjahr am Geburtstag der Königin ein Mann mit einem Auto in eine Parade gefahren war und dabei Menschen getötet hatte. Der Anschlag hatte Beatrix gegolten. (dpa/nz)
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