Köln: SEK-Beamte zerlegen Dienststelle mit Kettensäge

Weil sie neue Mitglieder ihrer Einheit schikaniert haben sollen, ist eine SEK-Einheit in Köln aufgelöst worden. Aus Wut darüber sollen die Beamten danach auf ihrer Dienststelle mit einer Kettensäge randaliert haben.
az/dpa |
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SEK-Beamte aus Köln sollen nach ihrer Auflösung auf ihrer Dienststelle randaliert haben.
dpa SEK-Beamte aus Köln sollen nach ihrer Auflösung auf ihrer Dienststelle randaliert haben.

Weil sie neue Mitglieder ihrer Einheit schikaniert haben sollen, ist eine SEK-Einheit in Köln aufgelöst worden. Aus Wut darüber sollen die Beamten danach auf ihrer Dienststelle mit einer Kettensäge randaliert haben und sogar mit einem Motorrad über den Flur gefahren sein.

Köln - Wegen Mobbingvorwürfen aus den eigenen Reihen ist ein Spezialeinsatzkommando (SEK) der Kölner Polizei am Dienstag aufgelöst worden. Den Polizisten war vorgeworfen worden, zwei ihrer Kollegen bei Aufnahmeritualen gedemütigt und erniedrigt zu haben.

Jetzt häufen sich Medienberichte, dass die Männer aus Wut über die Auflösung der Einheit in ihrer Dienststelle randaliert haben sollen. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung und des WDR sollen Beamte des dritten SEK mit einer Kettensäge ihren selbstgestalteten Aufenthaltsraum zerstört haben. Zudem sollen SEK-Beamte nach Bekanntwerden der Einheitsauflösung am Dienstagnachmittag mit einem Motorrad über den Flur gefahren sein.

 

Auflösung betrifft neun SEK-Beamte

 

Die Kölner Polizei prüfe die Medienberichte, sagte ein Sprecher. Ob Beamte alkoholisiert waren, sei ebenfalls noch nicht erwiesen. Sicher sei bisher, dass die Polizisten außerhalb des Gebäudes zusammen zum Abschied gegrillt hätten. Die Beamten hätten private Gegenstände und Möbel aus dem Raum entfernt. Dabei habe es eine "beträchtliche Geräuschkulisse" gegeben. Zudem sei sicher, dass ein Motorrad aus dem Gebäude geschoben wurde. "Ich will niemanden in Schutz nehmen. Dennoch sollte man mit solchen Vorwürfen vorsichtig sein. Für die Kollegen bricht gerade eine berufliche Welt zusammen", sagte er.

Die Auflösung betrifft neun Beamte: Vier müssen das SEK verlassen - sie werden innerhalb der Kölner Polizei versetzt. Den fünf anderen Beamten wurde in Absprache mit dem NRW-Innenministerium angeboten, sich einem SEK außerhalb Kölns anzuschließen.

 

 

 

Schikanierendes Aufnahmeritual

 

Ein SEK-Anwärter hatte Rituale des Spezialeinsatzkommandos ans Licht gebracht. Einem Bericht des NRW-Innenministeriums zufolge mussten zwei Neue im Indianerkostüm körperlich anstrengende Übungen absolvieren, auf dem Boden kniend eine ekelige Eismischung essen, oder sich eine Tauchermaske überziehen lassen, in deren Schlauch Alkohol gefüllt wurde. Die Nachwuchskräfte hätten sich jedoch freiwillig an den Aktion beteiligt, deshalb hatte die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen in dem Fall eingestellt.

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