Klinikum Dortmund warnt mit Schockfoto: Zerfetzte Hand nach Böller-Unfall

Harter Tobak: Das Klinikum Dortmund zeigt ein Foto einer schwer verletzten Hand, mehrere Finger fehlen. Damit will das Krankenhaus davor warnen, illegale Böller abzuschießen.
von  az
Eine kleine Hand, von einer Silvesterrakete schwer verletzt. Mit diesem Foto warnte das Klinikum Dortmund auf Twitter und Facebook vor möglichen Gefahren.
Eine kleine Hand, von einer Silvesterrakete schwer verletzt. Mit diesem Foto warnte das Klinikum Dortmund auf Twitter und Facebook vor möglichen Gefahren. © Twitter/Klinikum Dortmund

Dortmund - "An alle Knall-Köppe, die Silvester den Kick suchen: Keine illegalen Böller kaufen! Gruß aus der Unfallklinik Dortmund." Diese Botschaft verbreitete das Dortmunder Krankenhaus samt des Fotos via Twitter und Facebook. Damit wollte die Klinik kurz vor Silvester vor allem Kinder und Jugendliche für die Gefahren, die von Feuerwerksraketen ausgehen, sensibilisieren.

Zugelassene Raketen tragen immer ein BAM-Siegel

Denn am Donnerstag begann offiziell der Verkauf von Böllern und Raketen. Hochgefährlich sind vor allem illegale Feuerwerke, die in Deutschland nicht zugelassen sind und teils aus dem Ausland eingeschmuggelt in den Verkaufsregalen liegen. Deshalb ist es wichtig, auf die Kennzeichnung zu achten: Geprüfte Feuerwerkskörper tragen eine Prüfnummer der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM).

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Mittlerweile hat das Krankenhaus das Foto wieder entfernt. "Uns haben neben vielen positiven Stimmen auch Nachrichten von Menschen erreicht, die so einen Vorfall eigen- oder fremdverschuldet erlitten haben und durch unser Posting entsprechend aufgewühlt waren", schreibt das Klinikum auf seiner Faceboo-Seite. "Wir hoffen dennoch, dass wir mit unserem Posting etwas bewegen konnten und wünschen allen ein friedvolles Silvester sowie ein gesundes neues Jahr."

Der Deutsche Feuerwehrverband gibt folgende Tipps:

Feuerwerkskörper und Raketen sind "Sprengstoff". Lassen Sie Jugendliche unter 18 Jahren nicht damit hantieren.

Beachten Sie unbedingt die Gebrauchshinweise der Hersteller. Mit wenigen Ausnahmen ist eine Verwendung von Feuerwerk in geschlossenen Räumen verboten.

Zünden Sie Feuerwerkskörper nur dort, wo dies auch erlaubt ist. Das Abbrennen der Böller in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen ist untersagt. Dieses Verbot gilt auch für Fachwerk- und Reetdachhäuser. Beachten Sie örtliche Regelungen.

Nehmen Sie nach dem Anzünden einen ausreichenden Sicherheitsabstand ein. Werfen Sie Feuerwerkskörper und Raketen nicht blindlings weg – und zielen Sie niemals auf Menschen. Zünden Sie nicht gezündete Feuerwerkskörper (Blindgänger) niemals noch einmal.

Stellen Sie auf keinen Fall Feuerwerkskörper selbst her. Hierbei kann es zu schwersten Verletzungen kommen.

Bewahren Sie Feuerwerkskörper so auf, dass keine Selbstentzündung möglich ist. Tragen Sie Feuerwerk niemals am Körper, etwa in Jacken- oder Hosentaschen.

Schützen Sie Ihre Wohnung in der Silvesternacht vor Brandgefahren. Entfernen Sie Möbel, Hausrat und andere brennbare Gegenstände von Balkonen und Terrassen. Halten Sie Fenster und Türen geschlossen.

Wählen Sie bei einem Brand oder Unfall sofort den Notruf 112. Nur eine schnelle Meldung bietet Gewähr für effektive Hilfe durch Feuerwehr und Rettungsdienst.

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