King of Pop: Das ist der Jacko-Prozess
Am zweiten Prozess-Tag um den Tod des King of Pop werden erschütternde Details öffentlich gemacht. Die AZ zeigt Ihnen die Zeugen und erklärt ihre Aussagen - in Bildern.
Los Angeles - Traurige Detail über Michael Jacksons Tod erschüttern am zweiten Prozess-Tag die Welt: Jackos Kinder waren bei ihrem Vater, als er verstarb und mussten qualvoll mit ansehen, wie der nun angeklagte Leibarzt Conrad Murray ihren Vater vergeblich wiederzubeleben versuchte. Jacksons Tochter Paris habe "zusammengekrümmt und weinend" auf dem Fußboden des Schlafzimmers gelegen, wie Jacksons Sicherheitschef Faheem Muhammad am Mittwoch zu Protokoll gab.
Zuvor hatte der Arzt Jacksons persönlichen Assistenten Michael Amir Williams per Telefon darüber informiert, dass es dem King of Pop nicht gut gehe. Da ihm der Ernst der Lage jedoch nicht bewusst gewesen war, hatte Williams keinen Notarzt alarmiert, sondern lediglich den Sicherheitschef zum Schlafzimmer des angemieteten Hauses schickte, um dort nach dem Rechten zu sehen. Sicherheitsberater Muhammad fand dort Jackos panische Kinder vor, die schockiert zusahen, wie Murray ihren Vater wiederholt mit dem Betäubungsmittel Propofol behandelte.
Propofol soll Jackson regelmäßig als Einschlafhilfe eingenommen haben. Deswegen argumentiert nun der Anwalt des angeklagten Arztes, dass Jackson sich die tödliche Überdosis selbst verabreicht haben soll, als Murray gar nicht im Raum gewesen sei.
Bis das jedoch bewiesen ist, steht die Anklage gegen Murray wegen fahrlässiger Tötung des Popstars. Sollte er verurteilt werden, so drohen ihm bist zu vier Jahre Haft und er verliert seine ärztliche Lizenz.
Jackson bei bester Gesundheit
Vor der Aussage des persönlichen Assistenten Williams wurde auch der Konzertveranstalter der damals geplanten Comeback-Tour vor Gericht befragt. Dem leitende Angestellte der Konzertagentur AEG Live, Paul Gongaware, zufolge sei Jackson zwei Tage vor seinem Tod noch bei bester Gesundheit gewesen und habe bei den Konzertproben tatkräftig gewirkt.
Mit Gongawares Vorladung sollte wohl aufgezeigt werden, wie intensiv sich Jackson und sein damaliger Arzt Conrad Murray auf die Konzerttour vorbereitet hatten. Gongaware sagte aber auch, dass Jackson mehrere Proben verpasst habe.
Eine Mitarbeiterin der Konzertagentur, Kathy Jorrie, sagte außerdem aus, Murray habe Tage vor dem Tod des Sängers noch um die Bereitstellung einer Herzkreislaufmaschine in der Konzerthalle in London gebeten, sollte dort keine solche Maschine zur Verfügung stehen. „Dr. Murray sagte mir, Michael Jackson sei bei bester Gesundheit, in sehr guter Verfassung“, fügte Jorrie hinzu.
Am 25. Juni 2009 war Michael Jackson nach einer Überdosis des Betäubungsmittels Propofol an Herzversagen gestorben.