Kinderhandel in Haiti: Zehn US-Bürger festgenommen
PORT-AU-PRINCE - Sie sind schutzlos ausgeliefert: die Kinder von Haiti. Als mutmaßliche Kinderhändler sollen sich zehn Amerikaner vor Gericht verantworten. Sie hätten am Samstag das Land mit 33 Kindern ohne die nötigen Genehmigungen verlassen wollen.
Das berichtete der Sender Radio Metropole in Port-au-Prince. Sicherheitskräfte hatten sie an der Grenze zur Dominikanischen Republik aufgegriffen. Es soll sich um eine christliche Gruppe handeln, die die Kinder zunächst ins Nachbarland bringen wollte. Unklar ist, ob sie die Kinder zur Adoption vermitteln wollten. Einige der Kinder im Alter von wenigen Monaten bis zu 14 Jahren sollen noch Familien haben.
US-Diplomaten stehen mit den Festgenommenen in Kontakt. Die 33 Kinder wurden unterdessen in einem staatlichen Kinderheim in einem Vorort von Port-au-Prince untergebracht. Nach dem Erdbeben hatten Hilfsorganisationen vor übereilten internationalen Adoptionen gewarnt. Es bestehe die Gefahr, dass Menschenhändler mit der Vermittlung haitianischer Waisen in die USA und Europa Geschäfte machen könnten.
dpa
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