Kein Google Street View in Athen

ATHEN - Die griechische Datenschutzbehörde hat Street-View-Autos kurzerhand verboten, mit Kameras weiter durch die Straßen fahren. Google müsse erstmal darlegen, wie die gesammelten Daten gespeichert und vor Missbrauch geschützt würden.
Griechenland hat die Aufnahmen von Straßen und Häusern für die zum Online-Kartendienst Google Maps gehörende Funktion Street View vorerst gestoppt. Die griechische Datenschutzbehörde (HDPA) begründete ihre Entscheidung am Dienstag damit, dass weitere Vorkehrungen für den Schutz der Privatsphäre und von Persönlichkeitsrechten erforderlich seien.
Die Entscheidung bedeutet, dass die sogenannten Street View Cars von Google nicht durch Griechenland fahren dürfen. Die auf dem Dach dieser Autos montierten Kameras fotografieren ihre Umgebung in einer 360-Grad-Rundumsicht und versehen die Aufnahmen mit Geodaten, also den genauen Längen- und Breitengraden.
Seit dem Start im Jahr 2007 ist Street View als Ergänzung des Internet-Kartendienstes Google Maps und teilweise für das Geografie-Programm Google Earth mehr als 100 Städte in mehreren Ländern eingeführt worden. Das Internet-Unternehmen hat Gesichter und Autokennzeichen auf den Bildern unkenntlich gemacht und bietet an, auf Antrag einzelne Darstellungen von Häusern zu löschen. Die Funktion ist bislang in den USA, Großbritannien und den Niederlanden vollständig verfügbar, in Frankreich, Japan, Italien, Spanien, Neuseeland und Australien teilweise.
Schutz der Privatsphäre
Den griechischen Behörden reicht das aber nicht aus. Google müsse darlegen, wie die gesammelten Daten gespeichert und vor Missbrauch geschützt würden, erklärte die Behörde. Eine Google-Sprecherin erklärte, das Unternehmen nehme den Schutz der Privatsphäre sehr ernst und werde das Angebot entsprechend anpassen. Zu Protesten gegen die Street-View-Aufnahmen kam es auch in anderen Ländern, etwa in Deutschland und Großbritannien. In Deutschland wurden die Aufnahmen bereits in mehreren Städten erstellt, bisher aber noch nicht online zugänglich gemacht. Zuletzt hatte Google einen Erfolg verbuchen können, als Datenschützer nach Gesprächen mit Google und der Zusicherung, dass Daten von den Nutzern selbst auch wieder entfernt werden können, ihre Zustimmung zu dem Dienst signalisiert hatten.
Die britische Datenschutzbehörde lehnte es im April ab, Street View zu verbieten. Es sei nicht im öffentlichen Interesse, den Dienst in einer Welt zu sperren, «in der viele Leute twittern, bloggen und bei Facebook sind», entschied die Behörde. (AP/nz)