Kassel: Mutter soll ihr Baby mit einer Schere ermordet haben

Eine 22-Jährige soll ihr neugeborenes Baby mit einer Schere erstochen haben. Eine Verzweiflungstat? Die Staatsanwaltschaft legt ihr Mord aus niederen Beweggründen zur Last.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Hier starb das Mädchen vermutlich: Das Haus im nordhessischen Fuldabrück-Dennhausen, in dem es auf die Welt kam.
dpa Hier starb das Mädchen vermutlich: Das Haus im nordhessischen Fuldabrück-Dennhausen, in dem es auf die Welt kam.

Eine 22-Jährige soll ihr neugeborenes Baby mit einer Schere erstochen haben. Eine Verzweiflungstat? Die Staatsanwaltschaft legt ihr Mord aus niederen Beweggründen zur Last.

KASSEL Immer wieder brach die Angeklagte vor dem Landgericht in Kassel in Tränen aus. Während der Verhandlung hielt sie den Blick auf den Boden gerichtet. Der Vorwurf gegen die 22-Jährige: Sie soll ihr neugeborenes Baby mit einer Schere erstochen haben. Eine Verzweiflungstat? Die Staatsanwaltschaft legt ihr Mord aus niederen Beweggründen zur Last.

Laut Anklage brachte die Frau ihre Tochter im Juli heimlich auf der Toilette des Elternhauses zur Welt. Danach habe sie sie mit Stichen in die Brust und Schlägen gegen den Kopf umgebracht. Für die Staatsanwaltschaft ist die Sache klar: Das Kind habe ihrer weiteren Lebensplanung im Weg gestanden. Außerdem habe die junge Frau, die damals bereits Mutter eines einjährigen Mädchens war, aber noch bei ihren Eltern lebte, Ärger mit ihrer Familie vermeiden wollen.

Es bleiben viele Ungereimtheiten – und bisher gibt es niemanden, der sie aufklären kann. Wegen „psychisch-physischer Erschöpfung“ wollten Vater und Mutter der Angeklagten nicht als Zeugen aussagen. Das Gericht verhörte statt dessen einen Polizeibeamten. Der sagte, die Eltern hätten von der weit fortgeschrittenen Schwangerschaft ihrer Tochter genauso wie der Kindsvater nichts gewusst. Die Mutter habe jedoch eine Fehlgeburt vermutet, nachdem sie Blutspuren gefunden hatte, und ihre Tochter ins Krankenhaus gebracht.

Wenig später sei hinter einer Schlafzimmer-Kommode der tote Säugling entdeckt worden. Als Motiv soll die Angeklagte gesagt haben, sie habe nicht gewusst, wohin mit dem Kind und niemanden gehabt, dem sie sich hätte anvertrauen können. „Da war ich ziemlich schockiert, weil ich selbst kleine Kinder habe“, sagte der Ermittler.

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.