Kampfansage an Bielefelder Polizei: Judo-Meister fordert Polizeiführung heraus

Kampfansage an die Bielefelder Polizei: Ein Judomeister und Polizist fordert auf Facebook zwei Beamte heraus. Sollten sie es schaffen, ihn festzunehmen, spendet er 5.000 Euro an eine gemeinnützige Organisation. Was steckt hinter dieser Aktion?
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Mixed Martial Arts (MMC) Kämpfer Nick Hein trainiert mit einem Sparringspartner.
Markus Scholz/dpa Mixed Martial Arts (MMC) Kämpfer Nick Hein trainiert mit einem Sparringspartner.

Nick Hein ist Bundespolizist, Mixed-Martial-Arts-Kämpfer und wurde 2007 deutscher Meister im Judo. Mit ihm sollten sich Verbrecher lieber nicht anlegen. Eine Kampfansage, die er auf Facebook gepostet hat, richtet sich aber nicht gegen Kriminelle, sondern gegen die Bielefelder Polizeiführung: "ICH BIN BEREIT 5.000 EURO DER BIELEFELDER POLIZEI ODER( wenn die Führung aus Angst vor Vorteilsnahme wieder einen Eisprung bekommt) EINER WOHLTÄTIGEN EINRICHTUNG ZU SPENDEN , WENN DIE POLIZISTEN ACHIM RIDDER UND KATHARINA GIERE IN DER LAGE SIND, MICH PERSÖNLICH FESTZUNEHMEN."

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Judo-Meister Hein: Viele Polizisten haben "Praxis-Ahnungslosigkeit"

Hintergrund der Aktion sind zwei Vorfälle aus Essen und Bielefeld. Vor zwei Wochen wurden in Essen zwei Beamte von mehreren Männern attackiert und verletzt. Bei der Kontrolle einer Shisha-Bar wurden die Polizisten erst von einem 17-Jährigen attackiert und bei dem Versuch der Festnahme von fünf weiteren Männern angegriffen, wie "derwesten.de" berichtete.

Nick Hein schreibt dazu auf Facebook: "Dies ist die nackte Realität für Polizisten. Schonungslos und aktuell." Damit prangert er die "Praxis-Ahnungslosigkeit" vieler Polizeibeamter an, die auf die potentielle Gewalt, die auf der Straße herrschen kann, nicht vorbereitet sind.

Disziplinarverfahren gegen Bielefelder Polizisten, weil er sich privat fortbilden wollte

Der zweite Vorfall: eine interne Ermittlung der Bielefelder Polizei gegen einen Kollegen. Wie die "Lippische Landes-Zeitung" berichtet, hatte sich ein junger Polizeibeamter privat und auf eigene Kosten im Nahkampf weiterbilden lassen, weil er sich für den Einsatz auf der Straße nicht genug ausgebildet fühlte. Da polizeiliches Einsatztraining außerhalb des Dienstes einen Verstoß darstellt, wurde gegen den Polizisten ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Das bestätigte Polizeisprecher Achim Ridder gegenüber der Zeitung.

"Die Polizeiausbildung ist nicht mehr zeitgemäß und NICHT ANNÄHERND der Realität auf der Straße gewachsen [...] da sich Gewalttäter in ECHTEN Kampfsportarten weiterbilden und Polizisten teilweise mit dem Rücken an der Wand stehen", schreibt Nick Hein dazu in seinem Facebook-Post. In der Verantwortung sieht er Polizeisprecher Achim Ridder und Polizeipräsidentin Katharina Giere.

Herausforderung an Bielefelder Polizeiführung

Deshalb stellt er den beiden Beamten die Herausforderung, ihn zu verhaften. Sollte ihnen das nicht gelingen, fordert er das Disziplinarverfahren gegen den Bielefelder Kollegen fallen zu lassen. Die Polizeiführung vorzuführen liege ihm bei der Aktion allerdings fern: "Aber ich glaube dass sie den Kontakt zu den Beamten und der Realität verloren hat. Anders kann ich mir so eine skandalöse Reaktion nicht erklären."

Ob die Bielefelder Polizeiführung auf die Kampfansage von Nick Hein reagiert hat, ist bisher noch nicht bekannt.

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