Kämpfender Prinz Harry erfüllt Briten mit Stolz
Zehn Wochen lang war Prinz Harry heimlich in Afghanistan stationiert. Eine Entscheidung, die die Verbindung zwischen dem Königshaus und dem Volk gestärkt habe, loben britische Medien einstimmig.
Britische Medien haben am Freitag Prinz Harrys heimlichen Einsatz in Afghanistan einstimmig gelobt. «Harry, der Mutige», schrieb die Boulevardzeitung «Daily Mirror». «Wir ziehen den Hut vor seiner Tapferkeit und seinem Mut.» Das Massenblatt «Sun» titelte mit «Einer von unseren Jungs» und rief in seinem Kommentar die Millionen Leser auf, Harry-Poster an die Fenster zu kleben. Der einzige Wermutstropfen sei, dass der 23-Jährige nun wohl vorzeitig nach Hause müsse, weil «ausländische Medien es vermasselt haben» und die Nachricht trotz Nachrichtensperre am Vortag verbreitet hatten.
«Harry riskiert sein Leben an der Front», titelte die Boulevardzeitung «Daily Mail» und widmete dem Einsatz des Dritten in der britischen Thronfolge mehrere Seiten. Etwas zurückhaltender, aber nicht weniger euphorisch schrieb das seriöse Blatt «Daily Telegraph»: «Prinz Harry: Ein stolzer Soldat in Afghanistan.» Die Entscheidung, ihn nach Afghanistan zu schicken, sei von Vorteil, weil es die Verbindung zwischen dem Königshaus und dem Volk stärke. Als einzige nationale Zeitungen hatten der linksgerichtete «Independent» und die Wirtschaftszeitung «Financial Times» den kämpfenden Prinzen nicht auf der Titelseite. Der zehn Wochen lange Einsatz war am Donnerstagabend öffentlich geworden, obwohl britische Medien seit Wochen die Nachrichtensperre eingehalten hatten. Die US-Webseite Drudge-Report, bekannt geworden durch die Lewinsky-Affäre in Amerika, hatte die Nachricht verbreitet. Aber auch deutsche Medien hatten schon zuvor über den Einsatz gemunkelt - offenbar ohne, dass andere Medien einstiegen. Am Mittwoch hatte der «Berliner Kurier» eine kleine Meldung mit der Vermutung, dass der Prinz im Irak oder in Afghanistan sein könnte, weil er «wie vom Erdboden verschluckt» sei. (dpa)
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