Kälte und neuer Sturm bedrohen "Sandy"-Opfer

Fast eine Woche nach Hurrikan "Sandy" droht den Opfern des Supersturms neue Gefahr: Die Temperaturen an der US-Ostküste sind in den vergangenen Tagen deutlich gefallen.
dpa |
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So heftig wütet Wirbelsturm "Sandy" an der Ostküste der USA: Häuser wurden überflutet, Bäume knickten um, es gab Tote und Verletzte. Die Bilder der Flutkatastrophe.
AP 2 So heftig wütet Wirbelsturm "Sandy" an der Ostküste der USA: Häuser wurden überflutet, Bäume knickten um, es gab Tote und Verletzte. Die Bilder der Flutkatastrophe.
Verrückt: Ein Surfer nutzt die Riesenwelle für einen Ritt im Sturm.
AP 2 Verrückt: Ein Surfer nutzt die Riesenwelle für einen Ritt im Sturm.

Fast eine Woche nach Hurrikan "Sandy" droht den Opfern des Supersturms neue Gefahr: Die Temperaturen an der US-Ostküste sind in den vergangenen Tagen deutlich gefallen und liegen nachts nur noch knapp über Null. Und auf die Ostküste rollt ein neuer Sturm zu.

New York/Port-au-Prince - Der Sturm ist zwar längst nicht so gewaltig wie "Sandy", könnte für die noch immer ohne Strom und Heizung ausharrenden Menschen aber gefährlich werden. In New Jersey sind noch 900 000 Häuser ohne Strom, im Bundesstaat New York sind es 700 000.

Zehntausende im New Yorker Finanzdistrikt haben zwar seit Samstag wieder Licht und Heizung, doch die anderen leiden weiter unter der Kältewelle. Auch Benzin ist nach wie vor knapp, die Schlangen sind teilweise mehr als einen Kilometer lang. Auch in Haiti stehen die Menschen vor einem bitteren Winter, weil der Sturm die Ernten zerstört hat.

In den vergangenen Tagen sind die Temperaturen an der US-Ostküste teilweise um gut zehn Grad gefallen. Der Himmel über New York war zwar blau, der Wind bei knapp über null Grad in der Nacht aber schneidend. Die Stadt ließ Tausende Decken verteilen, Frierende wurden aufgefordert, in die beheizten Notunterkünfte zu kommen. In vielen Regionen kann es noch Tage dauern, bis Strom, Wasser und Heizung wieder zur Verfügung stehen.

New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg fürchtet, dass 30 000 bis 40 000 New Yorker neue Behausungen brauchen - und das in einer Stadt, in der Wohnraum ohnehin knapp und teuer ist. In manchen Gebieten könnten aber einige Häuser noch Wochen ohne Strom und damit ohne Heizung und oft auch ohne Wasser sein.

Trotz Sofortmaßnahmen von Stadt, Staat und Bund blieb auch Benzin extrem knapp. Die Armee verteilte zwar aus Tanklastern kostenlos Benzin, doch vor diesen Verteilstellen bildeten sich ebenso wie vor den wenigen noch geöffneten Tankstellen lange Schlangen. Abhilfe soll in ein paar Tagen kommen. Zum einen wird mit Lastzügen Benzin und Diesel herbeigeschafft. Zum anderen sollen Raffinerien und Tankhäfen bald wieder voll arbeiten. Einige Tankstellen haben zwar noch Benzin - können es wegen Stromausfalls aber nicht aus den Tanks pumpen.

Die Präsidentschaftswahl am Dienstag soll aber auf jeden Fall auch in den Katastrophengebieten stattfinden. Allerdings sind einige Wahllokale noch ohne Strom. Möglicherweise müssten die Stimmen dann in Zelten oder in Containern auf Militärlastwagen abgegeben werden.

Die Regierung Haitis hat am Samstag den Notstand ausgerufen. Die Regenfälle des Wirbelsturmes hatten in weiten Teilen des Karibikstaats die Ernten zerstört. Nun werden in dem noch immer unter der Erdbebenkatastrophe von 2010 leidenden Land die Lebensmittel knapp. Außerdem nimmt die Zahl der Cholera-Fälle nach Angaben von Hilfsorganisationen wieder zu.

Die Zahl der Toten nach dem Wirbelsturm stieg derweil nach Angaben des Nachrichtensenders CNN allein in den USA auf 106. Hinzu kommen 2 Todesopfer in Kanada und 67 weitere in der Karibik, die meisten davon in Haiti. Und vielerorts geht die Suche nach Vermissten weiter.

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