Jugend 2009: Die Ängste der Anderen

Auch die Jugendlichen von heute bangen um ihre Zukunft – auf lange Sicht. Im Alltag spielen Leistungsdruck und Rivalität jedoch eine viel größere Rolle. Die AZ hat sieben Münchner zwischen 12 und 20 Jahren befragt.
von  Abendzeitung
Faruk, Charlotte und Michi.
Faruk, Charlotte und Michi. © Daniel von Loeper

Auch die Jugendlichen von heute bangen um ihre Zukunft – auf lange Sicht. Im Alltag spielen Leistungsdruck und Rivalität jedoch eine viel größere Rolle. Die AZ hat sieben Münchner zwischen 12 und 20 Jahren befragt.

Nichts fürchten die Bundesbürger mehr, als eine Verschlechterung der Wirtschaftslage. Angst um den Arbeitsplatz ist das zweitgrößte Schreckgespenst, gefolgt von der Sorge, die Lebenshaltungskosten könnten steigen. Soweit die Ergebnisse der Studie „Die Ängste der Deutschen“. Doch welche Sorgen plagen die Jungen? Die AZ hat sieben Jugendlichen zu ihren Ängsten und Sorgen befragt. Die Antworten sind in einer Bildergalerie zusammen gefasst.

Fest steht: Auch Jugendliche bangen um ihre Zukunft. „Sie haben Angst davor, keinen Arbeitsplatz zu finden, keine Position in der Gesellschaft zu erreichen – doch das ist nicht einmal die halbe Wahrheit“, sagt der Kinder- und Jugendpsychologe Wolfgang Bergmann. „Jugendliche empfinden nicht so erwachsen-rational. Ihre Wünsche und Ängste sind viel mehr auf ihr aktuelles tägliches Leben bezogen.“ Das beginne schon in der Grundschule – mit der Angst vor dem Satz „Du kommst auf die Hauptschule“.

Allerdings fürchten die Teenies weniger den Verlust einer Bildungschance, „als die aktuelle Demütigung, das Zurückgesetztsein, den Ansehensverlust“. Den Gymnasiasten geht es nicht viel besser. „Sie erwartet in den letzten drei Schuljahren eine Lernleistung von 40 bis 60 Stunden, auch davor haben sie diffuse Ängste.“ Zur Rivalität untereinander kommt die vermeintliche Perfektion anderer, transportiert über die Medien. „Die Mädchen hassen ihr Spiegelbild“, sagt Wolfgang Bergmann. „Die Jungen träumen von grandiosen Heldentaten, die es nur im Computerspiel gibt und finden ihren Alltag und sich selber minderwertig.“

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