Jugend 2009: Auf der Suche nach Schönheit
Immer mehr Jugendliche sind mit ihrem Äußeren unzufrieden. Doch was ist gutes Aussehen – und macht es wirklich glücklich? Darüber hat die AZ mit sieben Münchner Jugendlichen gesprochen - und Interessantes erfahren.
Was ist Schönheit? Ist Botticellis Venus schön, die kurvige Anna Netrebko oder die magere Kate Moss? „Schönheit ist etwas unheimlich Subjektives – Gott sei Dank“, sagt der plastische Chirurg Hans-Leo Nathrath. Der Münchner Mediziner weiß, wovon er spricht: Täglich verschönert er Menschen, auch Jugendliche.
„Wir operieren in Ausnahmefällen schon 16-Jährige, in der Regel müssen die Patienten 18 Jahre alt sein“, sagt er. Die Haupt-Problem-Felder der jungen Frauen: Brust, Nase, Oberschenkel. Und bei den Jungs? „Manche kommen wegen Fettpolstern, andere stört ihre große Nase. Aber da muss man vorsichtig sein: Wenn man eine Nase verkleinert, nimmt das dem Gesicht womöglich die Männlichkeit.“
In ihrer „Dr.-Sommer-Studie 2009“ kam die „Bravo“-Redaktion zu dem Ergebnis, dass immer mehr Teenager mit ihrem Aussehen hadern. Waren 2006 noch 66 Prozent der Mädchen und 83 Prozent der jungen Männer mit ihrem Äußeren zufrieden, sanken die Zahlen 2009 auf 54 und 74 Prozent. Zudem hatten 34 Prozent der Mädchen und 10 Prozent der Jungs schon mindestens eine Diät gemacht. 24 Prozent der Mädchen sagten, sie würden eine Schönheits-OP als Geschenk annehmen.
Im Berufsalltag von Hans- Leo Nathrath ist von dieser Entwicklung allerdings wenig zu spüren. „Ich praktiziere seit 1991 in München. Seitdem gab es keine wesentliche Veränderung. Ich sehe keinen Trend zur Verjüngung.“
Ob Schönheit glücklich macht, kann auch der Schönheits- Chirurg nicht beantworten. Er sagt: „Wir helfen jemandem, der mit sich selbst nicht im Reinen ist. Wir stärken das Selbstbewusstsein.“
Was die sieben Jugendlichen meinen, die die AZ getroffen hat:
- Themen:
- Anna Netrebko
- Kate Moss