Josef F. wollte Polizeiprotokolle verkaufen

Die von ihrem Vater eingesperrte Elisabeth F. soll einem Medienbericht zufolge Tagebuch geführt haben. Darin schilderte sie den Alltag in dem Verlies. Neues auch von Josef F.: Er suchte nach der Entführung eine neue Geldquelle.
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Aufzeichnungen der Kinder
ap Aufzeichnungen der Kinder

Die von ihrem Vater eingesperrte Elisabeth F. soll einem Medienbericht zufolge Tagebuch geführt haben. Darin schilderte sie den Alltag in dem Verlies. Neues auch von Josef F.: Er suchte nach der Entführung eine neue Geldquelle.

Elisabeth F. hat nach «Stern»-Informationen teils banale Einträge über Essen oder Kinderkrankheiten verfasst. Sie schilderte dabei aber auch «mit bedrückender Intensität den Alltag im Verlies - die permanenten Vergewaltigungen, ihre ausbleibende Regel oder einmal eine Rattenjagd mit bloßen Händen».

Josef F. wird beschuldigt, seine Tochter Elisabeth 24 Jahre lang in Gefangenschaft gehalten zu haben. Er soll mit ihr sieben Kinder gezeugt haben, von denen eines nach der Geburt starb. Unmittelbar nach Entdeckung der von Josef F. versteckt gebauten Räume kamen die Notizen der Frau bei Gericht unter Verschluss, wie der «Stern» berichtet. Nach Informationen des Blatts soll Josef F. versucht haben, die Vernehmungs- und Ermittlungsprotokolle für vier Millionen Euro an britische Boulevard-Zeitungen zu verkaufen. Im August habe er damit einen ihm bekannten Immobilienmakler beauftragt. Aber das Geschäft sei nicht zustande gekommen und fallengelassen worden. «Stern»-Reporter hätten den Makler mit den Recherchen konfrontiert. Dieser habe den geplanten Deal bestätigt.

Die Schulden des Josef F.

Als er F. im St. Pöltener Gefängnis besucht habe, habe der ihm vorgeschlagen: «Die schreiben alles an mir vorbei, aber ich bin der Hauptakteur. Dass andere damit Geld machen, indem sie mich nutzen, geht nicht. Da wäre mir viel mehr geholfen, wenn ich der Familie etwas geben kann.» F. soll nach Angaben seines Bekannten mit 3,5 Millionen Euro verschuldet sein. Josef F. wird sich vor Gericht voraussichtlich ab März unter anderem wegen Mordes verantworten müssen. Ihm wird der Tod eines der Babys seiner Tochter zur Last gelegt. Außerdem werden ihm Vergewaltigung, Blutschande, Freiheitsentzug, Sklavenhandel und schwere Nötigung vorgeworfen. Der 73-Jährige hat gestanden, seine mittlerweile 42 Jahre alte Tochter ab 1984 gefangen gehalten und wiederholt vergewaltigt zu haben. DNA-Tests ergaben laut Polizei, dass er der Vater der überlebenden sechs Kinder ist. (AP)

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