Joe Jackson hat Michael "nie geschlagen"

Ich, ein Schläger und Antreiber? Nicht doch, so Michael Jacksons Vater nun in seinem ersten großen TV-Interview nach dem Tod seines Sohnes. Dabei erneuerte Joe Jackson die Vorwürfe an die Ärzte seines Sohnes - während hinter den Kulissen der nächste Rechtsstreit droht.
Fast einen Monat nach dem Tod von Michael Jackson hat dessen Vater schwere Vorwürfe gegen den Hausarzt des Popstars erhoben. "Der Arzt hat ihm etwas gegeben, um ihn schlafen zu lassen, und dann wacht er nicht mehr auf. Da ist doch etwas faul", sagte Joe Jackson in der CNN-Sendung "Larry King Live".
Der Vater des Stars unterstellte dem Hausarzt zudem, dass er nach dem Tod Jacksons am 25. Juni zunächst nicht auffindbar gewesen sei: "Dieser Arzt ist weggelaufen. Sie mussten drei Tage suchen, bis sie ihn gefunden hatten. Für mich ist das ein faules Spiel." Jackson nutzte die Show auch für Werbung in eigener Sache. So behauptete der 79-Jährige, dass er seinen Sohn entgegen anderslautender Gerüchte nie geschlagen habe.
Neuer Streit ums Erbe?
Tatsächlich wurde der Hausarzt Conrad Murray, dessen Name Joe Jackson explizit nicht nannte, zwei Tage nach dem Todestag von der Polizei vernommen. Die Behörden erklärten, dass der Kardiologe nicht als Verdächtiger betrachtet werde. Nach Jacksons Tod wurde in seinem Haus das starke Sedativum Propofol gefunden, woraufhin es Spekulationen über einen möglichen Arzneimittelmissbrauch gab. Weder Murray noch sein Anwalt äußerten sich zu den Vorwürfen von Joe Jackson. Der abschließende Autopsiebericht, der Auskunft über die Todesursache geben könnte, wird nächste Woche erwartet.
Bürgerinitiative gegen Neverland-Vermarktung
Wie der Internetdienst TMZ.com berichtet, will die Familie offenbar das Testament des verstorbenen Sängers anfechten. Treibende Kraft sei auch hier Patriarch Joe Jackson, der in dem letzten Willen, der aus dem Jahr 2002 datiert, explizit nicht bedacht wird. Offiziell sei aber Mutter Katherine, die nach Beschluss eines US-Gerichts derzeit keinen Zugriff auf Jacksons Vermögen hat, im Gespräch mit den Anwälten der Familie, ob es Klage Sinn mache oder nicht. Auch an anderer Stelle wird kontrovers über das Vermächtnis des Popstars diskutiert.
Wie US-Medien berichten, haben sich Nachbarn von Michael Jackson zusammengeschlossen, um den möglichen Ausbau der Neverland-Ranch zu einer Touristenattraktion zu bekämpfen. Die Anwohner des Santa Ynez Valley hätten dazu die Initiative "Never!" gegründet, sagte ihr Sprecher Bob Field. Die Anwohner wollten verbindliche Garantien, dass Jacksons Ranch nicht ausgebaut werde, forderte Field. Genau das erwägt aber der Jackson-Clan. (nz/dpa/AP)